![Blasiussegen / Erzdiözese Wien/ Stephan Schönlaub, Stephan Schönlaub Der Heilige Märtyrerbischof Blasius aus Sebaste in Kleinasien gehört unter den volkstümlichen Heiligen zu den 14 Nothelfern und wird bei Halskrankheiten angerufen. Seit dem 17. Jahrhundert wird den Gläubigen an seinem liturgischen Gedenktag (3. Febru](/img/75/3b/1448fb66206e28f040d1/Blasiussegen-asset-3b5228b704e9dc25baeb.jpg)
Kirche begeht Lichtmess und Blasius mit Kerzen- und Halssegnungen
Schutz vor Halskrankheiten und "Lichtmess-Kerzen" mit außergewöhnlicher Fürbittkraft: Die katholische Kirche begeht 40 Tage nach Weihnachten "Mariä Lichtmess" (2. Februar), ein Fest, das an die Darbringung Jesu im Tempel erinnert und mit Kerzensegnungen sowie Lichterprozessionen begangen wird. Tags darauf, am 3. Februar, ist der Gedenktag des heiligen Blasius von Sebaste, der in der katholischen Tradition zu den "14 Nothelfer" gezählt wird. In vielen Pfarrgemeinden Österreichs wird an diesem Tag - bzw. oft auch bereits am Lichtmesstag - der traditionelle Blasius-Segen gespendet.
Die Verehrung des heiligen Blasius ist seit dem 6. Jahrhundert belegt. Der im Jahr 316 enthauptete Bischof soll laut Legende einem Kind, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte, durch seinen Segen geholfen haben. Neben seiner Funktion als Patron gegen Halsleiden wird er auch als Schutzheiliger der Blasmusikanten, Weber, Tiere und Ärzte verehrt. Die Entstehung des Blasius-Segens wird auf das 16. Jahrhundert datiert. Seit daher ist er fester Bestandteil katholischer Segensrituale.
Beim Blasius-Segen hält ein Priester oder Diakon zwei gesegnete, in Form des Andreaskreuzes schräg angeordnete, gesegnete und brennende Kerzen vor Gesicht und Hals der einzelnen Gläubigen und spricht die Worte "Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen."
Der Gedenktag des heiligen Blasius folgt auf das "Fest der Darstellung des Herrn" am 2. Februar, das im Volksmund als Mariä Lichtmess bekannt ist. Dieses Fest erinnert an die Darbringung Jesu im Tempel und war bis 1912 ein offizieller Feiertag. Das Fest war ursprünglich zu Ehren Christi gedacht und erinnerte daran, dass Jesus entsprechend der jüdischen Tradition von den Eltern zum Tempel gebracht und dort durch ein Tieropfer in Form von Tauben "ausgelöst" werden musste, da in der israelitischen Überlieferung jeder männliche Erstgeborene als "Eigentum Gottes" galt (vgl. Lk 2, 22-40).
Gefeiert wird Mariä Lichtmess 40 Tage nach der Geburt Christi, also nach der Zeitspanne, nach der früher in vielen Kulturen eine Mutter das Wochenbett verließ. Dem Evangelium zufolge brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer im Tempel dar. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus dem "Fest der Darstellung des Herrn" ein Marienfest.
Mariä Lichtmess war bis 1912 ein offizieller Feiertag und hatte eine zentrale Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 1965) galt das Fest als Abschluss der Weihnachtszeit. Seit 1969 endet der Weihnachtsfestkreis mit dem Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach dem 6. Jänner, dem Hochfest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie). Seit 1997 wird am 2. Februar zudem der "Welttag des geweihten Lebens" begangen, an dem die Verdienste von Ordensgemeinschaften gewürdigt werden.
Die Feierlichkeiten beinhalten Kerzensegnungen und Lichterprozessionen, die symbolisch an Christus als das "Licht der Welt" erinnern. Im Volksglauben besitzen die "Lichtmess-Kerzen" eine außergewöhnliche Fürbittkraft. Sie werden daher bei besonderen Anlässen angezündet und gelten als Symbol der Fürbitte um Gottes Hilfe und Segen.
Regionale Bräuche
In der Diözese Gurk hat sich rund um Lichtmess der Brauch des "Kirchleintragens" etabliert. Am Vorabend des 2. Februars werden in Bad Eisenkappel (Vellachtal) kleine, mit Kerzen erleuchtete Miniaturkirchen aus Holz und Papier zu den Ufern der Vellach getragen und dort zu Wasser gelassen. Dieser Brauch soll seinen Ursprung im Spätmittelalter haben, als Überflutungen die Region heimsuchten und das Einlassen einer beleuchteten Kirche ins Wasser das Hochwasser zum Rückzug bewogen haben soll.
Eine besondere Tradition in Tirol stellt die Segnung der sogenannten Blasiusbrezen in der Pfarre Völs dar. Die Brezen werden am Blasiustag - ob gekauft oder selbst gebacken - zum Segen gebracht. Die Geschichte des hier bestehenden Blasius-Messen-Bundes reicht ins 18. Jahrhundert zurück. Der Tag galt als Winterende, war jedoch wegen des Namens auch von Windgefahr geprägt.
Kirchen und Ikonografie
In Österreich sind mehrere Kirchen dem heiligen Blasius geweiht, darunter die Pfarrkirche in Fresach sowie die Filialkirche Mattling in der Pfarre Kornat. Zudem gibt es Kirchen mit einer Widmung an die 14 Nothelfer, etwa in Embach, Poitschach und Selesen. In der Diözese Innsbruck markiert das Fest Mariä Lichtmess in diesem Jahr den Auftakt zur "Pilgerschaft der Hoffnung", die im Kontext des Heiligen Jahres 2025 steht.
Die Ikonografie des heiligen Blasius - der nicht nur Bischof, sondern auch Arzt gewesen sein soll - unterscheidet sich je nach Region: Im Osten wird er meist als betagter Bischof mit Spitzbart und Buch dargestellt, während er im Westen mit Mitra, Bischofsstab und Kerzen erscheint. Seine Verehrung ist weitverbreitet und reicht bis nach Dubrovnik, wo er als Stadtpatron gilt. Neben Kirchen tragen auch verschiedene Schützenbruderschaften seinen Namen.
Quelle: Kathpress