
EU-Mandatar Mandl für entschiedeneren Einsatz gegen Christenverfolgung
Zu einem entschiedeneren Auftreten gegen Christenverfolgung hat der österreichische EU-Abgeordnete Lukas Mandl aufgerufen. Gewissens- und Glaubensfreiheit sei ein "Grund- und Menschenrecht, das täglich verletzt wird", sagte er am Dienstag im Europaparlament. 380 Millionen Christinnen und Christen seien derzeit von Verfolgung betroffen, "von Zwangsmaßnahmen durch autoritäre Regime bis zu Diskriminierung im Alltag". Die Folgen reichten von Einschränkungen der persönlichen Freiheit und der Chancen bis hin zu Folterungen und zum Tod, so der ÖVP-Politiker. Nehme man die von Europa vertretenen Werte ernst, "dann müssen wir gegen Christenverfolgung auftreten".
Mandl äußerte sich bei der Präsentation der "World Watch List 2025" des Hilfswerks "Open Doors", zu der er gemeinsam mit der französischen Europaabgeordneten Nathalie Loiseau geladen hatte. Neben den Studienautorinnen und -autoren kamen auch Betroffene von Christenverfolgung aus Nordkorea, Kamerun und anderen Teilen der Welt zu Wort. Es seien persönliche Schicksale sowie Mechanismen von Christenverfolgung dargelegt worden, erklärte Mandl im Anschluss.
Europa stelle mit seiner Neigung, Religion nicht so ernst zu nehmen, im weltweiten Vergleich derzeit eine Ausnahme dar, so der Abgeordnete. Für die meisten Menschen sei Religion jedoch "ein Kernbestandteil ihrer Identität, ihres Selbstverständnisses" - was es im Kontakt mit anderen Ländern wie auch für das Verständnis für die Würde jedes einzelnen Menschen zu beachten gelte.
"Open Doors" veröffentlicht jährlich eine Rangliste der 50 Länder mit der stärksten Christenverfolgung. Zuletzt verzeichnete die Organisation für den Berichtszeitraum Oktober 2023 bis September 2024 einen weiteren Anstieg der religiös motivierten Gewalt gegen Christinnen und Christen weltweit. Besonders besorgniserregend ist demnach der Anstieg der Gewalt in Subsahara-Afrika und Zentralasien, darunter zunehmende Angriffe auf christliche Gotteshäuser, gezielte Verhaftungen und eine wachsende Bedrohung durch autokratische Regierungen. 4.476 Christen seien im Vorjahr aus religiösen Gründen ermordet worden, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher liege.
Quelle: kathpress