Papst beauftragt fünf Österreicher zu Lektoren
Eine besondere Ehre wird fünf Österreicherinnen und Österreichern in Rom am 26. Jänner zuteil, an dem die katholische Kirche den "Sonntag des Wortes Gottes" feiert: Papst Franziskus wird sie - je zwei Personen aus Kärnten und Salzburg, einer aus Vorarlberg - in einem feierlichen Gottesdienst ab 9.30 Uhr im Petersdom zu sogenannten "Ständigen Lektoren" beauftragen. Dieser liturgische Dienst für männliche und weibliche Laien war 2021 von Franziskus per Kirchenrechts-Änderung eingeführt worden, gemeinsam mit dem Akolythat für männliche und weibliche Laien.
Bei den künftigen Ständigen Lektoren aus Österreich handelt es sich um Irene Blaschke, Präfektin im Salzburger Priesterseminar, Johanna Breuer aus der Salzburger Dompfarre, Maria Wright, Pilgerbegleiterin aus Ettendorf, Prof. Hermann Wilhelmer aus Klagenfurt sowie Hannes Schrott von der Stiftspfarre Mehrerau. Die von der Österreichischen Bischofskonferenz Nominierten sind Teil der Gruppe der insgesamt 40 Laiinnen und Laien, denen der Papst bei der Feier den Lektoratsdienst übertragen wird. Die anderen stammen aus Albanien, Argentinien, Bolivien, Brasilien, den Philippinen, Island, Italien, Mexiko, Polen und Slowenien.
Der liturgische Dienst des Ständigen Lektorats für männliche und weibliche Laien wurde, ebenso wie das Akolythat für männliche und weibliche Laien, 2021 von Papst Franziskus durch eine Änderung im Kirchenrecht eingeführt. Seit 2022 beauftragt der Heilige Vater beim Gottesdienst am Wort-Gottes-Sonntag jährlich Laien aus unterschiedlichen Ländern stellvertretend für Katholikinnen und Katholiken weltweit mit diesen Diensten. Bei der heiligen Messe treten die Kandidatinnen und Kandidaten vor den Papst, der den Lektorinnen und Lektoren eine Bibel überreicht.
Aufgabenbereiche der Ständigen Lektorinnen und Lektoren umfassen das Vortragen der Schrifttexte in der Liturgie, das Leiten von Wortgottesdiensten und Segensfeiern mit Predigterlaubnis, Verbreitung und Vertiefung des Wortes Gottes in der Pfarre, etwa bei Bibelgesprächen und Angeboten religiöser Bildung, die Pflege der Vielfalt liturgischer Feierformen wie etwa Tagzeitenliturgie, Wort-Gottes-Feiern, Segensfeiern und Andachten, sowie die Erschließung liturgischer Handlungsfelder auch außerhalb des Kirchenraums, etwa durch geistliche Impulse bei Veranstaltungen von Vereinen oder Andachten auf Berggipfeln. Sie koordinieren darüber in ihren Pfarren Lektoren ohne Beauftragung, Vorbeter sowie Leiter von Wortgottesdiensten und Segensfeiern.
Der "Sonntag des Wortes Gottes" wurde von Papst Franziskus 2019 mit dem Apostolischen Schreiben "Aperuit Illis" für die römisch-katholische Kirche weltweit eingeführt und trägt heuer den Titel: "Ich hoffe auf dein Wort", entnommen aus Psalm 119 (Vers 74). Er wird jeweils am dritten Sonntag im Jahreskreis gefeiert und soll "der Feier, Betrachtung und Verbreitung des Wortes Gottes gewidmet sein". Der Termin wurde in bewusste Nähe zur Woche der Einheit der Christen gelegt, wie Papst Franziskus in seinem Schreiben erläuterte. Gestärkt werden soll auch die Verbindung zu den Juden, verbinde doch die Heilige Schrift Juden und Christen sowie die Christgläubigen aller Konfessionen. Auch auf die Gelegenheit, an diesem Tag Gemeindedienste wie die des Lektors zu stärken, verweist der Papst.
Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, hat das Dikasterium für Evangelisierung ein liturgisch-pastorales Heft in sechs Sprachen - Deutsch ist nicht darunter - veröffentlicht, das die Gläubigen in ihrem geistlichen Wachstum und bei der Vertiefung des Wortes Gottes unterstützen soll. Die Materialsammlung unter www.evangelizatio.va enthält Vorschläge, wie eine tiefgreifende Begegnung mit dem Wort Gottes in der Gemeinschaft, in der Familie und im täglichen Leben gelingen kann, zudem auch vertiefende theologische Beiträge, Meditationen und Anbetungstexte.
Quelle: kathpress