NGOs kritisieren geplante Kürzungen bei Entwicklungshilfe
Lukas Wank, Geschäftsführer des entwicklungspolitischen Dachverbands AG Globale Verantwortung, hat das angekündigte Sparpaket der Koalitionsverhandler FPÖ und ÖVP scharf kritisiert. Die geplanten Einsparungen im Bereich der internationalen Entwicklung und Humanitären Hilfe zeugten von einem mangelnden Bewusstsein für die globalen Herausforderungen, erklärte Wank in einer Stellungnahme am Freitag. Eine künftige Regierung verschließe mit den geplanten Einsparungen "die Augen vor den globalen Herausforderungen, vor denen wir stehen", so die NGOs, denn "ein starkes internationales Engagement ist kein Luxus, sondern ein wesentlicher Beitrag zu globaler Stabilität - auch für Europa".
"Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg gab es so viele Kriege wie heute. Über 305 Millionen Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten sind akut auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Gleichzeitig verschärfen Dürren und Ernteausfälle durch die menschengemachte Erderhitzung und Umweltzerstörung nicht nur bestehende Konflikte, sondern auch Hunger und Armut in fragilen Ländern", warnte Wank. Die geplanten Kürzungen gefährdeten nicht nur die Unterstützung für die ärmsten Länder, sondern auch Österreichs Beitrag zur globalen Stabilität und Sicherheit.
Österreich habe in den vergangenen Jahren bewiesen, ein verlässlicher Partner in der internationalen Zusammenarbeit zu sein. Fortschritte wie die Ausbildung in nachhaltiger Landwirtschaft, bessere Bildungschancen für Kinder und lebensrettende Maßnahmen in Krisenregionen dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden, so Wank weiter. "Österreich hat in Regionen mit großen Herausforderungen einen echten Unterschied gemacht."
Die AG Globale Verantwortung, ein Zusammenschluss von 38 Organisationen, darunter Caritas Österreich und das Österreichische Rote Kreuz, appelliert an die künftige Regierung, ihre Verantwortung wahrzunehmen und von den geplanten Kürzungen Abstand zu nehmen.
Quelle: kathpress