Schönborn-Dankgottesdienst: Viel Prominenz aus Kirchen und Politik
Mehr als 4.000 Personen - darunter die Spitzen von Staat und Kirchen - werden den Dankgottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn am Samstag, 18. Jänner, um 14 Uhr im Stephansdom, der Jesuitenkirche und der Dominikanerkirche in Wien mitfeiern. Das hat die Erzdiözese Wien am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt. Die Gestaltung des Gottesdienstes greift dabei den fast 30-jährigen gemeinsamen Weg von Diözese und Erzbischof auf, "vor allem das Bemühen Schönborns um eine Kirche, in der Klerus und Laien durch die Taufe gemeinsam und auf Augenhöhe zur Weitergabe des Glaubens und der Erneuerung der Welt berufen sind", wie es heißt.
So beginnt der Gottesdienst mit einem ökumenischen Taufgedächtnis am gläsernen Taufbecken in der Mitte des Domes. Führende Persönlichkeiten aus 16 Kirchen in Österreich, darunter u.a. der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), die altkatholische Bischöfin Maria Kubin und der evangelische Altbischof Michael Bünker erneuern gemeinsam mit dem Wiener Erzbischof ihr Taufversprechen.
Prominente Mitfeiernde
Die rund 4.000 Mitfeiernden sind bunt gemischt. Zu "family and friends" kommen Vertreter aus den Pfarren und der vielen Ordensgemeinschaften und Erneuerungsbewegungen in der Erzdiözese. Dazu viele haupt- und ehrenamtlich in der Kirche Engagierte und viele Menschen, die im Dezember die für alle offene Möglichkeit einer Anmeldung genutzt haben. Dazu kommen Vertreter des öffentlichen Lebens wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der eine kurze Ansprache halten wird, Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und viele Wegbegleiter aus Österreich und dem Ausland, wie es heißt.
Mit Kardinal Schönborn am Altar werden die drei Generalvikare seiner Amtszeit stehen: Nikolaus Krasa, Franz Schuster und Helmut Schüller sowie die beiden Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky und alle anderen österreichischen Bischöfe und Weihbischöfe.
Mit dabei sind auch einige Bischöfe aus dem Ausland, so etwa der Erzbischof von Belgrad, Kardinal Ladislav Nemet, oder der Bischof von Brünn, Pavel Konzbul. Dazu kommen zahlreiche heimische Äbte und Ordensoberer, angeführt von Erzabt Korbinian Birnbacher, dem Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz, und Sr. Franziska Madl, der stellvertretenden Vorsitzenden der Ordenskonferenz.
Auch die Ökumene ist stark vertreten - u.a. durch den Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, den armenisch-apostolischen Bischof Tiran Petrosyan, den russisch-orthodoxen Bischof Alksij (Zanochkin), den reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld oder den koptisch-orthodoxen Bischof Anba Gabriel.
Der Andrang ist auch bei den Ministranten groß: 130 Ministrantinnen und Ministranten aus 42 Pfarren quer durch die Erzdiözese Wien werden bei dem Dankgottesdienst ministrieren. Kardinal Schönborn hat die Ministrantenpastoral in Wien in seiner Amtszeit ins Leben gerufen, daher ist es für die Jugendlichen eine besondere Ehre, bei der Dankesmesse dabei sein zu dürfen.
"Überall und jederzeit"
Vor der Verkündung des Evangeliums wird ein Evangeliar (Evangelienbuch) mit der Aufschrift "ubicumque et semper" durch die Bankreihen gereicht. Das Buch wurde für den Diözesanprozess in den 2000er-Jahren angefertigt und enthält zwischen den vier Evangelien ursprünglich leere Seiten. Im Laufe der Jahre ging es durch viele Hände, und die leeren Seiten füllten sich mit Unterschriften von mehreren Tausend Menschen, die sich verpflichteten, mit ihrem Bischof in die Schule Christi zu gehen ("Jüngerschaft") und - ubicumque et semper: überall und jederzeit - durch ihr Lebenszeugnis zu einer missionarischen Kirche beizutragen. So wurde das Evangeliar zu einem "lebenden Evangelium", das die beiden Schlüsselbegriffe verdeutlicht, die Kardinal Schönborn seiner Erzdiözese mitgegeben hat: Jüngerschaft und Mission. Die letzten freien Seiten sind mit dem Sendschreiben der Erzdiözese an ihren scheidenden Erzbischof gefüllt - mit der Bitte, den Weg der Diözese in Gebet und Gedanken weiter zu unterstützen.
Bei der Gabenprozession werden Brot und Wein von Priesterseminaristen und Personen aus den anderssprachigen Gemeinden, dem Erzbischöflichen Mensalgut sowie der Gemeinschaft vom Lamm, in deren Kloster in Wien Kardinal Schönborn im Ruhestand wohnen wird, vorgetragen.
Am Schluss der Messe, bevor Kardinal Schönborn ein letztes Mal als Erzbischof seine Diözese feierlich segnet, segnet die Erzdiözese ihn. Elf Männer und Frauen aus der Diözese bilden stellvertretend einen Kreis um den Erzbischof. Alle Versammelten segnen gemeinsam den Erzbischof, indem sie beten und singen.
Musikalische Gestaltung
Durch die ausgewählten Musikstücke und als Akteure sind alle Domkapellmeister und Domorganisten der Wirkungszeit von Kardinal Schönborn vertreten. Unter Ihnen Markus Landerer, Domkapellmeister seit 2007, Johannes Ebenbauer, Domkapellmeister von 1991 bis 2005, sowie die Domorganisten Peter Planyavsky (1969-2004), Konstantin Reymaier und Ernst Wally (beide derzeit im Amt). Unter der musikalischen Gesamtleitung von Michal Kucharko singen 110 Sängerinnen und Sänger aus vier Chören, ein Kinder- und ein Jugendchor.
Dom und Stephansplatz gesperrt
Aufgrund strenger Sicherheitsauflagen ist es nicht möglich, am Samstag noch spontan Einlass in den Dom zu finden, teilte die Erzdiözese mit. Vom Ende der regulären 8-Uhr-Messe bis zum Beginn der regulären 18-Uhr-Messe wird der Dom gesperrt sein. Einlass finden, ebenso in den beiden Mitfeierkirchen, der Jesuiten- und der Dominikanerkirche, nur Personen, die eine bestätigte Anmeldung vorweisen. Vom späten Vormittag an bis ca. 18 Uhr wird auch ein Teil des Domplatzes aus Sicherheitsgründen gesperrt sein.
TV- und Radioübertragungen
Der ORF überträgt den rund zweistündigen Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom unter der Regie von Thomas Bogensberger live in ORF 2 und auf ORF ON. Es kommentieren Sandra Szabo und Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz. Eingebettet ist die Übertragung des Gottesdienstes in die Live-Sendung "Kardinal Christoph Schönborn - Ende einer Ära". Im Studio bei Susanne Höggerl analysieren ab 13.20 Uhr Claudia Dannhauser und Barbara Krenn die Amtszeit des Wiener Erzbischofs.
Der Gottesdienst wird auch von Radio Klassik Stephansdom (107,3) und Radio Maria live übertragen.
Quelle: kathpress