Österreichs Orden feiern 2025 zahlreiche runde Jubiläen
Ein Jahr des Jubiläums ist 2025 nicht nur in der katholischen Weltkirche durch das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr", sondern in etlichen in Österreich ansässigen Ordensgemeinschaften auch in weiterem Sinn: Viele Kongregationen begehen runde Jubiläen ihrer Gründung, ihrer Gründerfiguren oder ihrer Einrichtungen. Wie die heimische Ordenskonferenz in einer aktuellen Aussendung unter dem Titel "Wo 2025 'ORDEN'tlich gefeiert wird" feststellt, finden dazu im Laufe des Jahres zahlreiche Festveranstaltungen, Gottesdienste und Ausstellungen statt, bieten doch runde Jubiläen stets Chancen einer Gegenwartsverortung sowie eines Rück- und Ausblicks.
Im Jahr 2025 feiern die Schulbrüder der Brüder der Christlichen Schulen das 300-jährige Jubiläum ihrer Anerkennung als Kongregation. Gegründet im Jahr 1724 durch den französischen Priester Jean-Baptiste de La Salle, erhielten die Schulbrüder im Jahr 1725 durch König Ludwig XV. das offizielle Patentschreiben, das ihre rechtliche Existenz sicherte. Das Jubiläum wird am 16. Mai 2025 mit einem Schulfest der De La Salle Schule in Wien-Strebersdorf sowie einem Gottesdienst in der Klosterkirche gefeiert. In den folgenden Tagen wird die Geschichte der Schulbrüder in einer Präsentation zur Geschichte des Ordens und der Schule dargestellt.
Auch die Mary Ward Schule in Krems feiert 2025 ihr 300-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde die Bildungseinrichtung 1725 von der Congregatio Jesu, die sich im Laufe der Jahrhunderte stets für die Förderung der Bildung und den sozialen Auftrag eingesetzt hat. Heute umfasst die Schule ein Oberstufenrealgymnasium, eine Volksschule, eine Mittelschule und einen Hort. 2000 übergab die Ordensgemeinschaft die Schulträgerschaft an die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ). Die Feierlichkeiten zum Jubiläum beginnen am 23. Jänner 2025 mit einem Festgottesdienst und einem Festakt und der Aufführung des Oratoriums "MARY WARD - eine starke Frau" von Schülerinnen und Schülern der Privatmittelschule. Diese Veranstaltung soll das langjährige Engagement der Congregatio Jesu in der Bildungsarbeit würdigen.
200. Geburtstage vieler Ordensgründer
Gleich vier Gründergestalten von Ordensgemeinschaften wurden im Jahr 1825 geboren und würden heuer ihren 200. Geburtstag feiern. Darunter etwa Eugénie Smet, die 1856 in Paris die Kongregation der Helferinnen gründete. Die Gemeinschaft hat ihren Ursprung im Herzen der französischen Hauptstadt und ist heute noch dort ansässig. Die Helferinnen haben sich in der Seelsorge und sozialen Arbeit engagiert und wirken in vielen Ländern weltweit. Zum Jubiläum wird ein Provinztreffen in Mátraverebély-Szentkút in Ungarn stattfinden, an dem auch Schwestern aus anderen Provinzen teilnehmen werden. Zudem ist die Veröffentlichung einer internationalen Broschüre geplant, die die Geschichte und die Mission der Kongregation in verschiedenen Sprachen darstellen wird. Rahmen dafür bildet das Generalkapitel im August 2025.
Auch bei den Herz-Jesu-Schwestern wird heuer ein 200. Geburtstag gefeiert: Der von Abbé Victor Braun, der 1866 die Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu in Paris ins Lieben rief. Seit 1873 sind die Schwestern auch in Wien tätig und setzen sich dort wie in ihren anderen Niederlassungen vor allem in der Kinder- und Altenbetreuung sowie in der Unterstützung von Pfarren in der Pastoralarbeit ein. Gefeiert wird das Jubiläum im Sommer nur intern in der Gemeinschaft, hieß es.
Mit Sr. Maria Theresia Scherer erblickte auch die Gründerin der Kreuzschwestern 1825 das Leben. Der von ihr mit dem Kapuzinerpater Theodosius Florentini 1856 gegründete Orden wurde als Antwort auf die zunehmenden sozialen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufen und ist heute mit mehr als 2.600 Schwestern in 18 Ländern aktiv. Die Schwestern engagieren sich in sozialen, bildenden und pastoralen Bereichen und sind insbesondere in der Provinz Europa Mitte in Österreich tätig. Zum runden Geburtstag ist am 4. Oktober 2025 ein großes Fest in der Provinz Zentraleuropa in Wels angesagt, zudem auch weitere kleinere Feierlichkeiten in Linz, Graz, Hall, Laxenburg und Gemünden (Bayern).
Aus dem Geburtsjahr 1825 stammt weiters auch der Gründer der Missionare von Mariannhill, Abt Franz Pfanner. Der gebürtige Vorarlberger leitete das von den Trappisten gegründete Kloster Mariannhill in Südafrika und wurde 1909 zum ersten Abt der neu gegründeten Kongregation. Abt Pfanner war auch der Gründer der Missionsschwestern vom kostbaren Blut, die ebenfalls zur Kongregation gehören. Sein Jubiläum wird am 20. September 2025 in seinem Geburtsort Langen bei Bregenz gefeiert, mit einem um 16 Uhr von Diözesanbischof Benno Elbs geleiteten Festgottesdienst. Ein Festvortrag von Prof. Jozef Niewiadomski und ein Kulturabend runden die Feierlichkeiten ab.
175er in Vöcklabruck und bei Pallottinern
Gleich mehrere Jubiläen feiern die Franziskanerinnen von Vöcklabruck: Der Orden begeht sein 175-jähriges Bestehen, die Ordensgründerin Sr. Franziska Wimmer ihren 200. Geburtstag und die Franziskanische Gemeinschaft erinnert an 800 Jahre Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi. Diese drei Ereignisse werden zu einem festlichen Anlass, um den Blick auf die Geschichte und die Werte des Ordens zu lenken. Nachdem schon 2024 ein Buch über das Leben und Wirken von Sr. Wimmer veröffentlicht wurde, folgen im Jubiläumsjahr verschiedene Aktivitäten, darunter eine Eucharistiefeier am 16. Mai 2025 mit Bischof Manfred Scheuer und ein Festvortrag von P. Cornelius Bohl OFM. Ein weiterer Höhepunkt ist das Jubiläumsfest im Elisabethstüberl in Vöcklabruck am 29. Juni, wo sich die Franziskanerinnen seit vielen Jahren sozial engagieren.
Die Pallottiner begehen heuer den 175. Todestag ihres Gründers, des heiligen Vinzenz Pallotti. Der Gedenktag wird traditionell im Rahmen des "Pallottitages" begangen, der in vielen örtlichen Kommunitäten und Einrichtungen rund um Palottis Todestag am 22. Jänner gefeiert wird. Auftakt zu den "Pallottifeiern" ist jedoch bereits am Sonntag, dem 19. Jänner, einige Tage vor dem eigentlichen Todestag.
Steyler Missionare und Sales-Oblaten 150
Umfangreiche Feierlichkeiten gibt es bei den Steyler Missionaren die heuer ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Die Gemeinschaft wurde 1875 von Arnold Janssen in Steyl, Niederlande, gegründet und hat sich seitdem zu einem der größten katholischen Männerorden der Welt entwickelt. Unter dem Motto "Zeugnis ablegen für das Licht, überall und für alle" wird das Jubiläum das ganze Jahr über begangen. Im Rahmen des Jubiläumsjahres finden eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Am 9. Februar 2025 wird eine Jubiläumsausstellung eröffnet, die das weltweite Engagement der Steyler Missionare zeigt. Weitere Highlights sind das St. Gabrieler Pfingstfest am 8. Juni 2025 sowie Vorträge und Diskussionen rund um die Themen Mission und interreligiöser Dialog. Ein Jubiläumsfilm sowie Publikationen werden das Jahr begleiten.
Die Oblaten des Hl. Franz von Sales feiern 2025 gleich zwei bedeutende Gedenktage: den 150. Todestag von Marie de Sales Chappuis, der "guten Mutter", die maßgeblich zur Gründung des Ordens beitrug, und die 150 Jahre zurückliegende päpstliche Anerkennung der Ordensgemeinschaft durch Alois Brisson. Marie de Sales Chappuis hatte ihren Beichtvater, den Priester Brisson, dazu bewegt, einen Männerorden im Geist des Heiligen Franz von Sales zu gründen. Die Feierlichkeiten beginnen am 10. Mai 2025 mit dem "Salesianischen Tag" in Wien, der von einer Festmesse und Impulsen zum Thema "Unser salesianisches Charisma für die Welt" geprägt ist. Weitere Jubiläumsveranstaltungen finden im Juli und Oktober 2025 in Annecy und Troyes (Frankreich) statt. Zudem ist am 12. Oktober 2025 der Gedenktag des seligen Louis Brisson vorgesehen, der mit Festlichkeiten in der deutschsprachigen Provinz gefeiert wird.
Petrus Canisius 100 Jahre heilig
2025 gedenken die Jesuiten der Heiligsprechung von Petrus Canisius und seiner Erhebung zum Kirchenlehrer vor 100 Jahren. Petrus Canisius war ein deutscher Jesuit und ein herausragender Theologe sowie politischer Akteur der Gegenreformation. Er prägte das geistliche Leben in Europa und hatte großen Einfluss auf die Jesuitenmissionen im deutschsprachigen Raum. Im Mai 2025 wird ein Festakt in Fribourg, Schweiz, anlässlich des Jubiläums stattfinden, in Zusammenarbeit mit der dortigen Kathedrale, die ebenfalls ein 100-jähriges Jubiläum begeht. Die Jesuiten nutzen das Jubiläum, um die Bedeutung von Canisius in der heutigen Zeit hervorzuheben und seine Rolle als geistlicher Lehrer und Wegbereiter für die Jesuiten in Zentraleuropa zu feiern.
Passionisten und Kloster Wernberg
Die Passionisten feiern 2025 das 100-jährige Bestehen ihrer Seelsorge am Wallfahrtsort Maria Schutz. Der Orden, der sich besonders der Verehrung des Leidens Jesu verschrieben hat, übernahm die Seelsorge am Semmering 1925 von Kardinal Gustav Piffl und betreut den auf das 17. Jahrhundert zurückreichenden Ort seitdem. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum finden vom 1. bis 3. August 2025 statt, mit einem Festgottesdienst am 3. August um 9.30 Uhr in der Wallfahrtskirche.
Eine weitere Gründung des bereits erwähnten Abts Pfanner sind die Missionsschwestern vom kostbaren Blut, die 2025 das 90-jährige Bestehen ihres österreichischen Klosters in Wernberg bei Villach feiern. Am 21. Februar 1935 erwarb die Kongregation das Schloss Wernberg, das heute als Provinzhaus dient. Das Jubiläum beginnt am 22. Februar mit einer Vesper in der Kirche Maria Wörth, zelebriert vom Mariannhiller-Provinzial Christoph Eisentraut. Am Folgetag stehen ein Festgottesdienst mit Bischof Josef Marketz und eine Festakademie auf dem Programm, zudem auch Diskussionen mit politischen Vertretern und Schautafeln zum historischen Wandel der Gemeinschaft.
Priorate in Marchegg und Maria Roggendorf
Die Johannesgemeinschaft im Priorat Maria Königin mit Sitz in Marchegg (NÖ) feiert 2025 das 50-jährige Bestehen ihrer Gründung. Im Sommer 1975 schlossen sich französische Studenten unter der Leitung von Pater Marie-Dominique Philippe in Freiburg zusammen, um eine religiöse Gemeinschaft zu gründen. Ihre erste Klostergründung erfolgte in Cotignac, einer kleinen Ortschaft in der Diözese Frèjus-Toulon. Die Jubiläumsfeierlichkeiten umfassen mehrere Höhepunkte: Eine Pilgerfahrt nach Rom wird vom 24. bis 28. Februar stattfinden, während am 28. Juni das Jubiläum mit einer feierlichen Vesper und einem Klostergrillfest begangen wird. Am 8. Dezember, dem Tag der Gründung der Gemeinschaft, erneuern die Ordensmitglieder ihr Versprechen beim Fest der Unbefleckten Empfängnis.
2025 feiert das Benediktinerpriorat St. Josef in Maria Roggendorf (NÖ) sein 20-jähriges Bestehen. Das Priorat wurde am 11. Dezember 2005 durch den Göttweiger Abt Clemens Lashofer gegründet, wobei der ursprüngliche Konvent aus sieben Mönchen bestand. Inzwischen ist die Gemeinschaft auf zwölf Ewige Professen und drei Kandidaten angewachsen. Die Jubiläumsfeierlichkeiten werden nicht groß öffentlich gefeiert, sondern intern innerhalb des Konvents stattfinden. Es ist eine Messe sowie eine feierliche Vesper geplant, begleitet von einer Dank-Wallfahrt nach Mariazell. Größere Feierlichkeiten sind für das 25-jährige Jubiläum im Jahr 2030 vorgesehen.
(Detailliertere Infos: https://www.ordensgemeinschaften.at/9047/wo-2025-ordentlich-gefeiert-wird)
Quelle: kathpress