Sozialleistungen: Caritasdirektorin mahnt Landesrat zur Mäßigung
Mit deutlichen Worten hat die Innsbrucker Caritasdirektorin Elisabeth Rathgeb auf aktuelle Aussagen von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber reagiert. Gerber hatte laut "Tiroler Tageszeitung" (15. Jänner) gefordert, bei den Sozialförderungen "aufzuräumen". Angesichts leerer Staatskassen sehe er dies als alternativlos an. Rathgeb forderte in einer Aussendung am Mittwoch Klarheit: "Wer ist konkret damit gemeint? Soll Mindestpensionistinnen die Ausgleichszulage gekürzt werden? Soll Alleinerziehenden die Mindestsicherung gestrichen werden? Oder sollen Menschen, die nur mit dem Heizkostenzuschuss ihre Wohnung warm halten können, im Kalten sitzen?"
Die Caritasdirektorin fügte hinzu: "Sozialförderungen sichern die Existenz von Menschen in Not. Diese Menschen haben keine Lobby - sie brauchen unsere Unterstützung." Die Caritas richte daher einen dringenden Appell an die Politik, bei den laufenden Regierungsverhandlungen die notwendige soziale Gerechtigkeit bei Sparmaßnahmen nicht aus den Augen zu verlieren. "Einsparungen dürfen nicht auf dem Rücken der Schwächsten unserer Gesellschaft ausgetragen werden", mahnte Rathgeb. Die sozialen Sicherungsnetze dürften nicht geschwächt werden, sie seien im Interesse aller zu erhalten und weiter zu stärken.
Rathgeb wies außerdem auf die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen von Sozialleistungen hin: "Jeder investierte Euro in Sozialförderungen ist gleichzeitig eine indirekte Wirtschaftsförderung. Dieses Geld fließt in Miete, Strom, Lebensmittel und andere notwendige Ausgaben wie Schulmaterialien zurück in den heimischen Wirtschaftskreislauf."
Quelle: kathpress