Schönborn-Dankfest: Hilfe für Mütter in Not und Menschen in Syrien
Kardinal Christoph Schönborn bittet im Blick auf seinen Abschied als Erzbischof von Wien darum, von Geschenken Abstand zu nehmen und stattdessen für zwei Hilfsprojekte zu spenden, die ihm persönlich sehr am Herzen liegen: zum einen für die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien, die Mütter in Not und ihre Kinder unterstützt, und zum anderen für ein Altenheim der orthodoxen Kirche in Syrien, damit Menschen in großer Not und Bedrängnis einen Lebensabend in Würde verbringen können. (Link zu den beiden Spendenprojekten: https://edw.sicher-helfen.org/edw/spende/?cf=www)
Die St. Elisabeth-Stiftung ist eine Einrichtung der Erzdiözese Wien zur Unterstützung von schwangeren und alleinerziehenden Müttern in Notsituationen. Als Zusammenschluss des 1973 gegründeten "Diözesanen Hilfsfonds für Schwangere in Notsituationen" und dem "Verein Rat und Hilfe" bietet die St. Elisabeth-Stiftung engmaschige professionelle Hilfe.
Den Betroffenen wird unter dem Motto "Mama, du schaffst das!" mit Beratung, einem psychotherapeutischen Angebot, einem Wohnbereich mit vier Mutter-Kind-Häusern, einem eigenen sozialpädagogischen Team sowie Startwohnungen geholfen, so Nicole Meissner, Geschäftsführerin der Stiftung.
Die Stiftung bietet auch einen Arbeitsintegrationsbereich an, der bei der Arbeitssuche, der Vermittlung von Kursen sowie durch die Web- und Kreativwerkstatt und "Mamas Werkstatt" unterstützt. Hier werden Arbeitsplätze für Schwangere oder Frauen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt angeboten. Als weiteres Social Business steht Mamas Café kurz vor der Eröffnung. In besonderen Notlagen wird auch eine finanzielle Unterstützung gewährt, es gibt aber etwa auch Babypakete oder Lebensmittelgutscheine.
Wie groß die Not inzwischen ist, verdeutlicht alleine schon die Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle der St. Elisabeth-Stiftung. Diese verzeichnete zuletzt eine enorme Steigerung an Hilfesuchenden: Im Vergleich zu 2023 sind die Zahlen 2024 um mehr als 60 Prozent gestiegen. Fast 80 Prozent der Frauen, die sich an die Beratungsstelle wenden, sind alleinerziehend und besonders von den gestiegenen Lebenshaltungskosten, teuren Wohnungen und fehlender Kinderbetreuung betroffen. Der Mangel an familienfreundlichen Arbeitsplätzen sowie lange Wartezeiten bei Ämtern verschärfen die Lage zusätzlich. Nicole Meissner ruft daher dringend zu Spenden auf, um den steigenden Bedarf zu decken und den hilfesuchenden Frauen und Familien weiterhin Unterstützung bieten zu können. (Infos: www.elisabethstiftung.at)
In der Erzdiözese Wien können die Katholikinnen und Katholiken 50 Prozent ihres Kirchenbeitrags einem bestimmten Zweck widmen. Es gibt verschiedene Widmungsmöglichkeiten, eine davon ist die St. Elisabeth-Stiftung.
Katastrophale Lebensbedingungen in Syrien
In Syrien unterstützt Kardinal Schönborn ein Altenheim im Ort Al-Mouzineh im "Tal der Christen". Angesichts der unvorstellbaren Not in Syrien sei die Hilfe für die alten Menschen in Al-Mouzineh zwar nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein, "aber es ist für mich ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Syrien, die wirklich Unglaubliches erlitten haben und immer noch erleiden", so Schönborn vor Kurzem bei einem Pressegespräch in Wien.
90 Prozent der Menschen in Syrien leben unter der Armutsgrenze. Die politische Zukunft Syriens ist ungewiss, sicher ist hingegen, dass die Menschen nur dann überhaupt eine Chance haben werden, wenn ihnen geholfen wird. Schönborn war 2021 in Syrien, um sich vor Ort ein Bild von der Lage der Bevölkerung zu machen.
Das "Tal der Christen" befindet sich in der syrischen Küstenregion und blieb während des gut 13 Jahre dauernden Krieges von direkten Kampfhandlungen verschont, freilich wurde die Region deshalb auch von Binnenvertriebenen geflutet. Vor dem Krieg gab es in Al-Mouzineh 600 christliche Familien (allesamt griechisch-orthodox), nun sind es 1.200. Sie gehören inzwischen auch verschiedenen Konfessionen an. Die wirtschaftliche und soziale Lage ist dramatisch.
Pfarrer Boutros und sein Team sind im Ort nicht nur für die Seelsorge, sondern auch für die soziale Hilfe für die Menschen und die Infrastruktur zuständig. Das Altenheim im Ort wurde von der Pfarre errichtet. Derzeit sind rund 30 alte und behinderte Personen untergebracht. Es gibt auch therapeutische Angebote. 40 Personen haben einen Arbeitsplatz. Die Versorgung der Menschen wird seit einigen Jahren vom Linzer Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) unterstützt. Der Strom kommt zu einem großen Teil von einer Solaranlage, die die ICO finanziert hat.
Der Pfarrer möchte dringend noch einen zweiten Stock errichten, um mehr Menschen aufnehmen zu können, denn der Bedarf sei weit höher als die bisherigen Möglichkeiten der Pfarre.
Das Altenheim ist nur eines von mehreren Hilfsprojekten der Pfarre: 70 Kranke werden regelmäßig mit Medikamenten unterstützt, für hunderte Kinder gibt es im Winter immer warme Kleidung, es gibt Unterstützung für Studenten, die Pfarre hat zwei Busse angeschafft, mit denen die Kinder in die Schule gefahren werden. Die Pfarre hat in den vergangenen Jahren auch für die Straßenbeleuchtung und Müllabfuhr gesorgt sowie die öffentlichen Schulen mit Materialien versorgt.
(Infos: https://www.facebook.com/initiativechristlicherorient/)
Quelle: kathpress