Bischof Glettler ermutigt Gläubige: "Handwerker der Hoffnung" sein
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat die Christinnen und Christen dazu aufgerufen, im Heiligen Jahr 2025 in besonderer Weise "Handwerker der Hoffnung" zu sein. In seinem aktuellen Hirtenwort zum Heiligen Jahr schreibt Glettler, dass Papst Franziskus mit großer Weitsicht dieses Jahr unter das Motto "Pilger der Hoffnung" gestellt. Der Papst ermutige dazu, in diesem Jahr das nötige Vertrauen wiederzufinden - "in den zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Förderung der Würde eines jeden Menschen und in der Achtung vor der Schöpfung".
Ihn überzeuge dabei das Bild von der Pilgerschaft, so Glettler, "denn Hoffnung ist kein Fertigprodukt, sondern ein Weg". Viele kleine Schritte seien notwendig. Und niemand solle zurückgelassen werden, so der Bischof. Nachsatz: "Dafür stehen wir als synodale Kirche."
"Ohne Hoffnung kann kein Mensch überleben, auch keine Gesellschaft", so Glettler weiter. Die Welt stehe nahe an einigen kritischen Kipp-Punkten: "Die großen Ökosysteme unserer Erde beginnen zu flackern, wie die Experten sagen. Dieses Bild verwende ich für das emotionale Flackern einer nervösen Gesellschaft. Auch in der zunehmenden Gereiztheit und Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft kann sich Hoffnungslosigkeit ausdrücken. Die Sprache verroht und das soziale Miteinander wird kälter." Auch viele Ängste seien Zeichen von Hoffnungslosigkeit.
Hoffnung sei, so Glettler, die nötige Alternative, diese sei letztlich aber ein Geschenk Gottes: "Wenn wir dem Heiligen Geist in uns Raum geben, wächst die Widerstandskraft, Freude und Kreativität, die wir dringend brauchen - in allem!"
Hoffnung weitergeben
Hoffnung weitergeben sei in diesem Sinne das wohl wichtigste Handwerk, das jeder ausüben könne, schreibt Glettler: "Trösten, jemanden unter die Arme greifen, die Hände zum Teilen öffnen. Aufhelfen und anpacken, wo es nottut - und sich dabei auch die Hände schmutzig machen." Er denke ganz besonders auch an die vielen "Handgriffe der Hoffnung" in der Begleitung von Kindern und Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, oder an unzählige "Handreichungen" in der Pflege und in den vielen sozialen Berufen.
Nicht zuletzt sei es notwendig und heilsam, einander die Hand zu reichen, wenn Lieblosigkeit und Verletzungen Menschen entzweit haben. "Hoffnung kehrt dorthin zurück, wo Versöhnung geschieht." Es brauche den Mut für den ersten Schritt -" eine verkrampfte Hand, die sich löst, und eine Bitte um Entschuldigung. Ein Neubeginn ist immer möglich!"
Wie Bischof Glettler betont, sei Hoffnung mehr als Optimismus: "Wer hofft, bleibt Realist - er muss Schwierigkeiten nicht schönreden, Probleme nicht verdrängen. Hoffnung ist die nötige Spannkraft des Herzens, bewirkt Geduld und lässt uns das Leben annehmen, so wie es ist - vorläufig und niemals perfekt." Christliche Hoffnung stütze sich auf "Gottes Verheißung einer neuen Welt, in der es eine größere Gerechtigkeit geben wird, Lebens- und Zukunftschancen für alle", so Glettler.
(Österreich-Info-Website zum Heiligen Jahr mit heimischen Jubiläumskirchen: www.heiliges-jahr.at; Website der Diözese Innsbruck zum Jubiläumsjahr: https://www.dibk.at/Themen/heiliges-jahr-2025-jahr-der-hoffnung)
Quelle: kathpress