Erstmals Frau an Spitze einer Vatikanbehörde
Erstmals wird eine Frau eine Vatikan-Behörde leiten. Am Montag ernannte Papst Franziskus die Ordensfrau Simona Brambilla (59) zur Präfektin der vatikanischen Ordensbehörde. Zuvor besetzte sie als Sekretärin den zweithöchsten Posten des Dikasteriums. Zum Pro-Präfekten ernannte der Papst Kardinal Angel Fernandez Artime (64). In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, dass Artime, der bis August Generaloberer der Salesianer Don Boscos war, vom bisherigen Kardinalpräfekt Joao Braz de Aviz (77) die Leitung des Dikasteriums übernehmen könnte.
Simona Brambilla gehört den Consolata-Missionsschwestern an. Sie arbeitete in Mosambik und machte 2008 einen Doktor in Psychologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Von 2011 bis Mai 2023 war sie Generalsuperiorin ihrer Ordensgemeinschaft. Dem nun von ihr geleiteten Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens gehört sie bereits seit 2019 als Mitglied an.
Franziskus und seine Behörden
Die Dikasterien im Vatikan sind mit den Ministerien in einer Regierung vergleichbar. Sie werden nicht von einem Minister, sondern von einem Präfekten geleitet. Der zweite Rang, der in einem Ministerium von einem Staatssekretär bekleidet wird, heißt im Vatikan Sekretär. In seiner Arbeit wird dieser von Untersekretären unterstützt.
In seiner 2022 abgeschlossenen Kurienreform öffnete Papst Franziskus erstmals höchste Kurienämter für Laien - weiblich wie männlich. Bislang einziger Behördenleiter ohne kirchliches Weiheamt war der Leiter des vatikanischen Kommunikationsdikasteriums, Paolo Ruffini. Dem Vatikan-Sekretariat für Wirtschaft steht mit Maximino Caballero Ledo ebenfalls ein Laie vor.
Quelle: kathpress