Bischof Glettler gegen "populistische Abschiebedebatten"
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler kritisiert die Diskussion um eine umgehende Rückkehr syrischer Flüchtlinge nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. "Mich stört der übertriebene Eifer, die syrischen Flüchtlinge nun auf der Stelle loswerden zu wollen. Treiben wir damit nicht genau jene, die bei uns zu Recht Asyl und Schutz bekommen haben, erneut in lebensgefährliche Situationen?", fragte Glettler in seiner Dreikönigs-Predigt am Montag.
Auch nach dem Sturz der verbrecherischen Assad-Herrschaft liege die Infrastruktur des Landes danieder, erinnerte der Bischof, der selbst 2018 Homs und Aleppo besucht hatte. Die Sicherheitslage sei brüchig und konkrete Lebensperspektiven kaum vorhanden - "geschweige denn gibt es Arbeitsmöglichkeiten, ausreichend Schulen und medizinische Versorgung".
Statt "populistischer Abschiebedebatten" bräuchte es von Österreich und der internationalen Gemeinschaft viel mehr Hilfe zum Wiederaufbau und zur Stabilisierung Syriens, forderte Glettler. Dann würden die Syrerinnen und Syrer "gerne und freiwillig in ihr Land zurückkehren".
Quelle: kathpress