Van der Bellen: Sternsinger sind Vorbilder für gutes Miteinander
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Sternsinger aus ganz Österreich empfangen und deren Engagement gewürdigt. Die Spenden, die von als Könige verkleideten Kindern zwischen Neujahr und Dreikönig bei Hausbesuchen gesammelt werden, ermöglichten Kindern in Armutsregionen weltweit eine wichtige "Hilfe zur Selbsthilfe", sagte der Bundespräsident am Montag zu den angereisten Sternsinger-Delegationen aus allen Diözesen sowie aus Südtirol. Van der Bellen und seine Gattin Doris Schmidauer überreichten den Sternsingern dabei eine persönliche Spende für die unterstützten Hilfsprojekte.
Anerkennung zollte der Bundespräsident auch für den mit viel Mühen verbundenen Einsatz der beteiligten Kinder. "Ihr geht herum, klopft, singt und bittet um Spenden, egal ob es regnet, schneit, die Sonne scheint oder saukalt ist." Vielen Menschen bereite der Sternsinger-Besuch eine große Freude, so Van der Bellen, der zudem auf den Umstand hinwies, dass sich die Aktion an die gesamte österreichische Gesellschaft richte. "Ihr bringt allen Menschen eure Friedensbotschaft, die heute so wichtig ist, und macht dabei keinen Unterschied nach Glauben, Herkunft, Hautfarbe oder sozialem Status." Sternsinger seien somit Vorbilder für ein gutes Miteinander in der Gesellschaft.
Das Anliegen des "friedens- und respektvollen Miteinanders in Österreich und weltweit" bekräftigte bei der Begegnung in der Wiener Hofburg auch Martina Erlacher als Vorsitzende der Katholischen Jungschar, welche die Dreikönigsaktion alljährlich veranstaltet. Sie bat den Bundespräsidenten um dessen weitere Unterstützung von Initiativen, welche die Rechte von Kindern unmittelbar betreffen, darunter vor allem die Umsetzung eines konsequenten Lieferkettengesetzes sowie die Priorisierung des Klimaschutzes, gehörten doch Kinder zu den am meisten Leidtragenden der Folgen des Klimawandels.
Königliche Lieder und Geschenke
Bei der Begegnung bekam Van der Bellen auch musikalische Darbietungen der angereisten Kindergruppen zu hören. Die Pfarre St. Johann in Engstetten (Diözese St. Pölten) sang "Stern über Bethlehem", gefolgt von der Pfarre Großebersdorf (Erzdiözese Wien) mit "Es ziehn aus weiter Ferne". Die Pfarren Kroatisch Minihof / Mjenovo (Diözese Eisenstadt) boten "Tri kralji su doli", während die Pfarre Bad Aussee (Diözese Graz-Seckau) "Nochtn spot" sang. Es folgten das Lied "Werst mei Liacht ume sein" vom Pfarrverband St. Georgen am Längsee (Diözese Gurk-Klagenfurt), "Es ist Sternsingerzeit" der Pfarre Bludesch (Diözese Feldkirch), und ein Sternsingerlied aus der Pfarre Petersberg (Diözese Bozen-Brixen). Mit "Wir sagen Danke" trat die Pfarre Jenbach (Diözese Innsbruck) auf, bevor die Pfarre Walding (Diözese Linz) mit "Ein Stern geht auf" sowie ihren Sternsinger-Sprüchen den musikalischen Teil abschloss.
Ihrem Gastgeber übermittelten die Sternsinger den Neujahrssegen und überreichten Geschenke, darunter ein Plakat mit dem Motto "Sternsingen verbindet Menschen", Fairtrade-Produkte, Sternsingertee und von Kindern gemalte Mandalas, welche Projektpartner aus Nepal im Dezember nach Österreich gebracht hatten. Zusätzlich hatten die Gruppe aus Bad Aussee ein großes Lebkuchenherz und die Gruppe aus Kroatisch-Minihof (Burgenland) die Dorfchronik "Mjenovo" mit dabei.
Stärkung von Kindern weltweit
Insgesamt 85.000 Kinder und Jugendliche sind auch heuer wieder in der Zeit zwischen Neujahr und Dreikönig in Österreich als Sternsinger unterwegs, begleitet von 30.000 freiwilligen erwachsenen Helfern, kündigte Jungschar-Vorsitzende Erlacher an. 540 Millionen Euro wurden seit dem Beginn der Sternsinger-Tradition vor 71 Jahren bereits für die Hilfsprojekte in aller Welt gesammelt, im vergangenen Jahr kam mit 19,5 Millionen Euro ein Rekordergebnis zustande.
Die eingenommenen Spenden gehen an Hilfsprojekte in rund 50 Armutsregionen der Welt, bei denen sich die Dreikönigsaktion mit Partnerorganisationen, kirchlichen Einrichtungen und NGOs zum Beispiel für die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, sichere Lebensmittelversorgung und nachhaltige Wirtschaft einsetzt. Im Jahr 2025 kommen die Hilfsgelder neben Projekten für Kinder in Kenia oder Ureinwohnerinnen in Brasilien insbesondere dem Kinderschutz und der Ausbildung von Jugendlichen im Schwerpunktland Nepal zugute. Die Hilfsorganisationen "Yuwalaya" und "Opportunity Village Nepal" (OVN) kämpfen dort mit Projekten gegen Armut, Ausbeutung und Menschenhandel an.
Der Besuch beim Bundespräsidenten und bei weiteren Prominenten bildet traditionell den Auftakt zur Dreikönigsaktion. Bereits in der Vorwoche war Kardinal Christoph Schönborn besucht worden, am 1. Jänner wird eine Sternsingergruppe aus Vorarlberg gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, Italien, der Schweiz, Ungarn und der Slowakei Papst Franziskus bei der Neujahrsmesse im Petersdom begegnen. Weitere Besuche sind in den nächsten Tagen bei den Regierungsmitgliedern, Parteispitzen, Landeshauptleuten und Bischöfen geplant.
(Infos: www.dka.at; Spendenkonto der Dreikönigsaktion: IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330; Online-Spenden unter www.sternsingen.at/spenden)
Quelle: kathpress