Ordensfrau: Steigende Nachfrage für Silvester im Kloster
Für das Feiern des Jahreswechsels erfahren ruhige Alternativen zum Trubel mit Böllerschießen steigende Nachfrage - darunter auch Angebote der Stille im Kloster: Darauf weist ein Bericht der "Kleinen Zeitung" (Montag), die dazu die Ordensfrau Sr. Sabine Grangl vors Mikrofon gebeten hat. "Immer mehr Menschen sehnen sich nach dieser Ruhe und danach, den Jahreswechsel bewusst zu gestalten", so die Grazer Schulschwester, die heuer zum dritten Mal auf Schloss Seggau Frauen zwischen 18 und 45 Jahren beim Angebot "Silvester im Kloster" begleitet. Die Anmeldungen dafür würden jedes Jahr mehr, so Grangl.
Die Beweggründe, Silvester im Kloster zu verbringen, seien vielfältig: Manche wünschten sich Zeit in Stille, andere wollten auf diese Weise das abgelaufene Jahr und das Erlebte reflektieren. "Viele Menschen spüren einfach eine tiefe Sehnsucht, den Übergang vom alten ins neue Jahr bewusster zu erleben - in Stille und in Gemeinschaft", so die Ordensfrau.
Bei den von Grangl geleiteten Silvestertagen blicke man gemeinsam zurück auf das vergangene Jahr, auf Schönes wie auch auf Trauriges oder Herausforderndes. Es gibt eine Silvesterandacht mit biblischen Impulsen sowie ein festliches Abendessen. "Wir sitzen zusammen, essen, trinken und reden. Und dann gehen wir wieder in die Stille und horchen in uns hinein. Das tut den Menschen gut in unserer schnelllebigen Zeit, in der sich viele mehr und mehr belastet fühlen."
Auch andere Ordensgemeinschaften laden diese Tage zu einem bewusst und gemeinsam erlebten Jahreswechsel ein. In Stift Göttweig gibt es Stille-Exerzitien, bei den Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von "dreitägige Auszeit in den Bergen" bis hin zu auf jüngere Zielgruppen zugeschnittene Programme wie die "Silvester-Jugendtage" im Stift Heiligenkreuz oder Tage für junge Erwachsene im Kapuzinerkloster Salzburg. Gemeinsame Gebete, Impulse und Andachten sind zentrale Bestandteile der Programme, oft ergänzt durch kulturelle und gesellige Elemente wie gemeinsames Essen oder Wandern. So gibt es etwa bei den Marienschwestern vom Karmel in Grünau im Almtal meditative Spaziergänge mit Texte der heiligen Teresa von Avila.
Quelle: kathpress