Tödtling-Musenbichler: Nicht bei Pflege, Bildung und Ärmsten sparen
Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler hat an die Koalitionsverhandler appelliert, angesichts der bestehenden Budget-Knappheit nicht auf dem Rücken der Ärmsten, der Pflege oder der Bildung zu sparen. "Es ist klar, dass gespart werden muss. Ich glaube aber nicht, dass wir es uns bei den Ärmsten der Armen, der Pflege oder der Bildung leisten können", sagte Tödtling-Musenbichler der "Kleinen Zeitung" (29. Dezember).
Wenn in diesen Bereichen nicht investiert werde, würden die Folgekosten ungleich höher ausfallen - "etwa, weil wir zu wenig für Vorsorge getan haben, weil wir nicht mehr genug Pflegekräfte haben." Gleiches gelte für den Sozial- und Bildungsbereich, mahnte die Caritas-Präsidentin: "Wir können auch im Sozialbereich nicht sparen: Dann rutschen noch mehr in die absolute Armut, Einsamkeit wird zu einem noch größeren Thema. Das Gleiche gilt für die Bildung: Wenn wir Kinder nicht fördern, fördern wir Armut." Die letzte Bundesregierung habe einiges auf den Weg gebracht - etwa im Bereich der Pflegereform - hier gelte es konsequent weiterzuarbeiten.
Die Zeit sei "herausfordernd", die Ungewissheit in der Gesellschaft steige. "Wir sind mit Nöten konfrontiert, die weit über Armut hinausgehen: Einsamkeit, aber auch mehr psychische Belastungen". Dazu kämen steigende Arbeitslosigkeit und die Teuerung. Dies alles führe dazu, dass es die Caritas heute mehr denn je brauche. Wichtig sei in dieser Situation, dass man auch "berührbar" bleibe und nicht abstumpfe, führte Tödling-Musenbichler aus: "Der 'Grundwasserspiegel des Helfens' ist noch immer hoch, wir erleben, dass Menschen in Krisen zusammenrücken, dass Menschen spenden, obwohl es ihnen eng zusammengeht. Mein großer Wunsch ist, dass wir nicht abstumpfen."
Quelle: kathpress