Caritas: Winter für Obdachlose gefährlichste Zeit des Jahres
Die kalte Jahreszeit kann für obdachlose Menschen lebensbedrohlich sein: Schnee, Kälte und fehlende Schutzmöglichkeiten können zu Erfrierungen und Kälteverletzungen führen. "Während die meisten Menschen sich in der Winter- und Weihnachtszeit gerne in die eigenen, warmen vier Wände zurückziehen", sind laut Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler obdachlose Menschen den extremen Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert. Auch Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt könnten für Menschen ohne adäquate Kleidung oder Schlafmöglichkeiten lebensbedrohlich werden, warnte die Hilfsorganisation. Die Caritas bietet in ganz Österreich zahlreiche Hilfsangebote an, etwa Kältetelefone und Nothilfe-Hotlines, über die Streetworker zu Betroffenen geschickt werden können.
Je niedriger die Temperaturen, umso wichtiger sei die Hilfe für Betroffene. In Wien ist das Kältetelefon der Caritas täglich rund um die Uhr unter der Nummer 01/4804-553 erreichbar. Auch in anderen Bundesländern stehen telefonische Hilfsangebote zur Verfügung, die jeweils zwischen November und März Unterstützung leisten. Im Winter 2023/24 gingen laut Caritas 9.700 Anrufe beim Kältetelefon ein.
Obdachlosigkeit hat laut Tödtling-Musenbichler viele Gesichter und bedeute "mehr als 'nur' kein Dach über dem Kopf zu haben". Das Hilfsangebot sei daher breit aufgestellt. Neben den Kältetelefonen betreibt die Caritas daher auch Winternothilfeeinrichtungen wie Notquartiere und Wärmestuben, in denen Obdachlose übernachten und sich tagsüber aufwärmen können. Mobile Streetwork-Teams sind mit Kältebussen unterwegs, um warme Mahlzeiten, Getränke, Decken und kältefeste Schlafsäcke bereitzustellen. Auch erste medizinische und psychologische Hilfe wird vor Ort angeboten, um den Betroffenen schnell zu helfen. Diese Hilfe sei nur durch die unermüdliche Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden möglich, betonte die Caritas-Präsidentin.
Die Caritas stellt auch eine einfache Möglichkeit zur Unterstützung bereit: Die Kältetelefonnummern können im eigenen Handy gespeichert oder über die Plattform www.fuereinand.at Spenden und Hilfe abgefragt werden. Im Akutfall solle man obdachlose Menschen direkt ansprechen und nach Hilfe fragen oder eine der Caritas-Einrichtungen kontaktieren, um Schlafplätze und Aufenthaltsorte zu melden und gezielte Hilfe zu leisten. Bei medizinischen Notfällen wird geraten, die Rettung unter der Nummer 144 zu verständigen.
Quelle: kathpress