Papst öffnet Heilige Pforte im größten Gefängnis Italiens
Es soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Gefangenen weltweit sein: Am Donnerstagmorgen öffnete Papst Franziskus eine Heilige Pforte in der Vaterunser-Kirche der römischen Haftanstalt Rebibbia. Weibliche und männliche Insassen sowie Angehörige der Gefängnispolizei nahmen an der Zeremonie teil.
Er habe die zweite Heilige Pforte in einem Gefängnis öffnen wollen, damit jeder die Möglichkeit habe, die Tore seines Herzens zu öffnen und zu verstehen, dass die Hoffnung nie enttäusche, sagte der Papst bei der Zeremonie. Anders als an Heiligabend im Petersdom vollzog Franziskus das Ritual im Stehen und durchschritt die Pforte eigenständig, ohne Rollstuhl.
Hoffnung war auch das Thema seiner aus dem Stehgreif gehaltenen Predigt während der anschließenden Messe. "Das ist die Botschaft, die ich euch geben will - allen, auch mir selbst: Niemals die Hoffnung verlieren!", so der Papst. Das gelte auch in den schwierigsten Momenten, wenn man glaube, es gehe nicht weiter, es gebe keine Lösung: "Die Hoffnung enttäuscht nie, niemals", sagte Franziskus. "Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen."
Seit Beginn seiner Amtszeit engagiert sich der Papst für Häftlinge, lenkt mit zahlreichen Gefängnisbesuchen im In- und Ausland mediale Aufmerksamkeit auf die Zustände im Strafvollzug. In Italien sind diese wegen Überbelegung und Personalmangel mitunter prekär - regelmäßig kommt es zu Suiziden und Aufständen. Das römische Gefängnis Rebibbia ist eine der größten Haftanstalten Italiens. Zuletzt an Gründonnerstag besuchte es Papst Franziskus, wusch dort die Füße zwölf weiblicher Inhaftierter.
Quelle: kathpress