Bischof Elbs setzt im Heiligen Jahr Hoffnung auf die Jugend
Der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs blickt voll Zuversicht auf das Heilige Jahr 2025. "Ich wünsche mir, dass es eine Zeit des Aufbruchs wird und sich viele Menschen dieser Wallfahrt der Hoffnung anschließen", sagte er im Weihnachtsinterview der "Vorarlberger Nachrichten" (VN, 24. Dezember). Es möge ein Jahr sein, in dem Menschen wieder mehr aufeinander zugehen, ihren Glauben vertiefen oder auch neu entdecken.
Große Hoffnung setzt Elbs dabei auf die Jugend. Er erlebe hier "eine große Offenheit" für Kirche und Glauben und eine tiefe Sehnsucht nach Sinn und Gemeinschaft. "Die Jugend sucht Authentizität und möchte, dass die Kirche mutiger auf ihre Fragen eingeht", sagte der Bischof. Sie suche einen Glauben, der Antworten auf die großen Fragen des Lebens gibt und eine Kirche, die ehrlich auf sie zugeht. "Den Eindruck, den man landläufig hat, dass Jugendliche sich nicht für den Glauben interessieren, kann ich so nicht bestätigen", erklärte Elbs.
Wo ist Gott im Leid?
"Wer den Himmel sehen will, muss sich bücken zu einem Kind": Unter diesem Titel verfasste der Feldkircher Bischof einen Gastbeitrag für die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" (24. Dezember). Darin geht er auf die Theodizeefrage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts von unverschuldetem Leid ein: "Manchmal scheine es, als ob sich Gott gut verstecken würde. Wo ist Gott im Leid, fragen viele. Wo ist er in meiner Krankheit oder beim Tod eines lieben Menschen? Wo ist er, wenn Länder einander den Krieg erklären und die Gewaltspirale immer weitergetrieben wird?"
Elbs antwortet darauf mit dem Hinweis auf die Menschwerdung Gottes. Das Weihnachtsfest vermittle: "Gott ist da mitten unter uns, 'versteckt' in einem Kind." Ein besseres Versteck hätte er sich, wie der Bischof schrieb, kaum aussuchen können. Die Frage, warum sich der ewige Gott in der zerbrechlichen Gestalt eines Kindes zeigt, habe die Christenheit schon immer beschäftigt. Bernhard von Clairvaux habe im 12. Jahrhundert eine "unübertroffen schöne Antwort darauf gefunden", wies Elbs hin. "Gott wird deshalb ein Kind, damit sich auch die Hartherzigen und die, die von Friede und Versöhnung nichts wissen wollen, wenigstens durch das Angebot der Liebe eines Kindes umstimmen lassen", so der heilige Bernhard. Dazu Elbs: "Gibt es jemanden, der sich dem Angebot der Liebe eines Kindes ernsthaft entziehen kann?"
Quelle: kathpress