Schönborn wünscht sich Schulterschluss zur Lösung von Schuldenkrise
Kardinal Christoph Schönborn ruft angesichts des "alarmierenden Staatsdefizits" und wirtschaftlicher Unsicherheiten zu einem Schulterschluss und einem Runden Tisch "aller tragenden Kräfte" in Österreich auf. Die wachsenden Schulden stellten eine Belastung für kommende Generationen und die Zukunft dar, schreibt er in seiner Kolumne "Antworten" in der Zeitung "Heute" (Freitag). "Ich wünsche mir einen gemeinsamen Willen aller zur Lösung der Schuldenkrise", so der Wiener Erzbischof.
Schönborn sieht das Land zwar grundsätzlich gut aufgestellt. "Es geht uns gut in Österreich. Wir haben einen hohen Wohlstand, soziale Sicherheit, eine geordnete Justiz und einen funktionierenden Rechtsstaat. All das ist nicht selbstverständlich." Gleichzeitig warnt er vor "dunklen Wolken am Horizont" und nennt den Krieg in der Ukraine, die schwächelnde Wirtschaft und die größer werdenden Staatsschulden samt Zinslast.
Der Kardinal betont, dass die Schulden alle betreffen. Alle Parteien, Sozialpartner, Gewerkschaften, Unternehmen, Wirtschaft, Arbeitnehmer, Jugend und Pensionisten müssten daher an einer gemeinsamen Lösung interessiert sein. "Ein frommer Wunsch? Ich glaube an Wunder! Oder ist die Not noch nicht spürbar genug?", fragt der Kardinal. Ein solcher Schulterschluss wäre aus seiner Sicht "ein Weihnachtsgeschenk für Österreich".
Quelle: Kathpress