Sternsinger aus Vorarlberg bei Neujahrsmesse mit Papst in Rom
Als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder aus Lochau in Vorarlberg vertreten heuer die österreichischen Sternsingerinnen und Sternsinger am 1. Jänner bei der Neujahrsmesse mit Papst Franziskus im Petersdom in Rom. Schon am 30. Dezember besuchen sie auch den österreichischen Botschafter beim Heiligen Stuhl und die Päpstliche Schweizergarde, teilte die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar gegenüber Kathpress (Freitag) mit. Am 31. Dezember durchschreiten die Sternsingerinnen und Sternsinger aus Österreich auch die zum Heiligen Jahr geöffnete Heilige Pforte am Petersdom.
Die Teilnahme von Sternsingern aus verschiedenen Ländern am Neujahrsgottesdienst mit dem Papst hat seit der Jahrtausendwende Tradition. Dieses Mal sind Kinder aus Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz, Ungarn und der Slowakei bei der Messe im Vatikan vertreten.
In ganz Österreich werden heuer rund 85.0000 Mädchen und Buben als Sternsinger in den Tagen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag von Haus zu Haus unterwegs sein. Sie überbringen die weihnachtliche Friedensbotschaft, den Neujahrssegen und bitten um Spenden für Hilfsprojekte in rund 50 Armutsregionen der Welt. Gemeinsam mit Partnerorganisationen, kirchlichen Einrichtungen und NGOs setzt sich die DKA dabei zum Beispiel für die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, sichere Lebensmittelversorgung und nachhaltige Wirtschaft ein.
Besuche bei Prominenten bilden den Auftakt der Dreikönigsaktion. So besuchen die Sternsingerinnen und Sternsinger am 27. Dezember in Wien Kardinal Christoph Schönborn, am 30. Dezember werden sie von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg empfangen. Im vergangenen Jahr sammelten die Sternsinger österreichweit 19,5 Millionen Euro für Menschen in Not.
Im Jahr 2025 sollen die gesammelten Hilfsgelder neben Projekten für Kinder in Kenia oder Ureinwohnerinnen in Brasilien insbesondere dem Kinderschutz und der Ausbildung von Jugendlichen im Schwerpunktland Nepal zugutekommen, wie die DKA auf ihrer Webseite informiert. Die Hilfsorganisationen "Yuwalaya" und "Opportunity Village Nepal" (OVN) kämpfen mit Projekten gegen Armut, Ausbeutung und Menschenhandel vor Ort an.
Beispielland Nepal
Nepal zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut. "Fehlende Arbeitsplätze und niedrige Löhne halten viele Menschen in der Armutsspirale gefangen", erklärte die DKA. Mangelernährung, fehlende medizinische Betreuung, unzureichende Trinkwasserversorgung und fehlende Sanitäreinrichtungen gefährden die Gesundheit der Menschen. Zusätzlich habe die Klimakrise die Lebensmittelversorgung verschlimmert.
Insbesondere Kinder und Jugendliche sind von Armut, Ausbeutung und Menschenhandel betroffen. Oft fehle das Geld für einen Schulbesuch, und die Minderjährigen sind laut DKA zur Arbeit in Hotels, auf Baustellen oder in der Ziegelproduktion gezwungen, wo sie Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt sind. In den Städten lockten kriminelle Banden die Kinder mit falschen Versprechungen in Tanzbars oder Massagesalons, wo sie sexuell und wirtschaftlich ausgebeutet werden. Häufig würden sie auch dem Menschenhandel zum Opfer fallen und ins Ausland verschleppt werden. Die Folgen sind oft schwerwiegende Traumata und Krankheiten.
Stärkung von Kinderrechten
Die Organisationen "Yuwalaya" und "Opportunity Village Nepal", die von der DKA unterstützt werden, setzen sich vor Ort für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. "Yuwalaya" arbeitet im Kathmandutal eng mit Schulen zusammen, die sichere Orte für Kinder sein sollen. Lehrkräfte werden in Kinderrechten geschult, und in sogenannten "Child Clubs" können Kinder lernen, sich selbst für ihre Rechte einzusetzen. Lokale Kampagnen machen auf das Recht auf Bildung, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung aufmerksam.
Die Hilfsorganisation "Opportunity Village Nepal" konzentriert sich auf die Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen, die Opfer von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung geworden sind, wie die DKA informierte. Sozialarbeiterinnen bieten ihnen psychologische und medizinische Betreuung, um erlittene Traumata zu verarbeiten. Zudem erhalten sie Berufsausbildungen und Startkapital, um sich durch Handwerk oder andere Tätigkeiten eine eigene Existenz aufzubauen.
Spendenkonto der Dreikönigsaktion: IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330; Online-Spenden unter www.sternsingen.at/spenden
Quelle: Kathpress