Linz: Bischof Scheuer weihte vier Diakone
Bischof Manfred Scheuer hat am Samstag vier Priesterkandidaten im Linzer Mariendom zu Diakonen geweiht: Den Kandidaten - Jakob Stichlberger, Alex Bukenya Matovu, Nichodemus Chukwunonso Okoye und Valentine Chinedu Okpalanochikwa - gab Scheuer mit auf den Weg, stets ein offenes Ohr für ihre Gemeinden und die Nöte der Menschen zu haben. Es gelte, Menschen ein Gefühl von Zugehörigkeit zu bieten. Einsamkeit sei schließlich eine der größten Nöte der Zeit - und gerade in Zeiten der Einsamkeit sei die "Diakonie der Gemeinschaft" gefragt. "Für die Leute ist wichtig, dass jemand 'da ist', jemand 'präsent' ist. Gemeinden wollen sich nicht verwaist fühlen, nicht als 'Woaserl' zurückgelassen werden", so Scheuer.
Am Beginn des Gottesdienstes bekräftigten die Weihekandidaten ihre Bereitschaft zum Dienst als Diakon mit den Worten: "Hier bin ich". Der Regens des Priesterseminars, Slawomir Dadas, bezeugte, dass die Weihekandidaten gut vorbereitet sind, dass das Volk Gottes ihre Weihe unterstützt und dass sie für würdig gehalten werden, die Weihe zum Diakon zu empfangen. Danach folgte die Diakonenweihe. Den Gottesdienst feierten außerdem Generalvikar Severin Lederhilger, der Spiritual des Priesterseminars, Johann Karner, der Leiter des Fachbereichs Priester und Diakone, Martin Füreder, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, sowie Mitglieder des Domkapitels und andere Priester mit.
Wer Priester werden will, geht einen längeren Weg: Er absolviert als Seminarist zunächst das sogenannte Propädeutikum, das Einführungsjahr für Priesterkandidaten, oder als Ordensmann das Noviziat. Danach studiert er katholische Theologie. In dieser Zeit lebt er mit anderen Priesteramtskandidaten im Priesterseminar bzw. als angehender Ordenspriester in der eigenen Ordensgemeinschaft. Es folgt das pastorale Einführungsjahr in einer Pfarre, wo der Kandidat erste seelsorgliche Erfahrungen sammelt. Begleitend besucht er den Pastorallehrgang. Die Weihe zum Diakon kann während oder nach diesem Jahr erfolgen. Danach ist der Diakon mindestens ein halbes Jahr in einer Pfarre tätig, bevor er zum Priester geweiht werden kann.
Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienen und Helfen - dem diakonalen Amt - verbunden. In diesem Dienst liegt auch der Ursprung des Diakonats: In der Apostelgeschichte der Bibel ist nachzulesen, dass sieben Diakone, unter ihnen Stephanus, ausgewählt wurden, um für die benachteiligten Witwen der Gemeinde zu sorgen.
Alex Bukenya Matovu wurde am 27. Juni 1991 in Lubaga in Uganda geboren. Nach dem Besuch der Grund- und Sekundarschule absolvierte er von 2011 bis 2014 ein Studium der Philosophie am Philosophischen Priesterseminar Uganda. 2015 begann er ein Studium der Kirchenmusik an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik in Regensburg. Anschließend wechselte er nach Österreich, wo er von 2017 bis 2023 Katholische Fachtheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz studierte. Seit September 2023 ist Alex Bukenya Matovu als pastoraler Mitarbeiter in der Stadtpfarre Ried im Innkreis tätig, wo er auch als Diakon wirken wird.
Nichodemus Chukwunonso Okoye wurde 1990 in Ekwulobia in Nigeria geboren und wuchs als erstes von fünf Kindern in Nanka auf. Nach der Matura 2009 im St. John Bosco Seminary in Isuaniocha absolvierte er 2012 das Propädeutikum für seine Heimatdiözese. 2016 absolvierte er das Philosophiestudium im Bigard Memorial Seminar Enugu, Nigeria. 2018 kam er nach Österreich. Er studierte von 2019 bis 2024 Fachtheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz. Nachdem er sein Theologiestudium im September 2024 erfolgreich absolviert hatte, wechselte er vom Priesterseminar in die Pfarre Steyr, um sein pastorales Einführungsjahr zu absolvieren. Danach wird er dort als Diakon der Gemeinde zur Verfügung stehen.
Valentine Chinedu Okpalanochikwa wurde 1992 geboren und stammt aus Adazi-Enu in Nigeria. Er trat 2004 in das Knabenseminar ein. Nach seiner Matura im St. John Bosco Seminary in Isuaniocha absolvierte er das Propädeutikum in Okpuno, Awka und das Philosophiestudium im Bigard Memorial Seminary Enugu (2012-2016). 2018 wechselte er nach Linz und absolvierte an der Katholischen Privat-Universität Linz das Studium der Diplomtheologie (2019-2024). Während seines Theologiestudiums durfte er pastorale Erfahrungen in der Pfarrgemeinde Christkönig in Linz-Urfahr sammeln. Seit September 2024 ist er in der Pfarre Weyregg am Attersee, wo er sein pastorales Einführungsjahr bzw. Diakonatsjahr macht.
Jakob Stichlberger wurde 1995 in Braunau geboren und ist in Mattighofen aufgewachsen. Er besuchte die Volks- und Hauptschule in Mattighofen und maturierte 2014 an der HAK Braunau. Durch das Ministrieren und die Freude an der Liturgie in seiner Heimat Mattighofen reifte in ihm schon in der Hauptschulzeit der Wunsch, Priester zu werden. So folgte nach der Matura der Eintritt ins Linzer Priesterseminar und nach dem Propädeutikum in Horn das Theologiestudium in Innsbruck, Madrid und Linz. 2019/20 verbrachte er ein Praxisjahr in der Pfarre Gampern. Seit 2023 ist er in der Stadtpfarre Bad Ischl tätig, wo er auch Religionslehrer an der Mittelschule ist und wo er als Diakon weiterhin wirken wird.
Quelle: Kathpress