Kummer-Institut und ÖCV trauern um Josef Taus
Trauer um den verstorbenen ehemaligen ÖVP-Obmann, langjährigen Nationalratsabgeordneten und Industriellen Josef Taus herrscht auch im Karl-Kummer-Institut sowie beim Österreichischen Cartellverband (ÖCV). Taus hatte sich über Jahrzehnte in dem Institut - zunächst noch Institut für Sozialpolitik und Sozialreform, später Dr. Karl-Kummer-Institut - engagiert. Er stand dem Institut selber über viele Jahre als Obmann vor und war zuletzt seit fast 20 Jahren Ehrenobmann. Der aktuelle Obmann, Matthias Tschirf, würdigte Taus in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress als "prägende Persönlichkeit" des Instituts, die "über Jahrzehnte ein faszinierender Gesprächspartner" gewesen sei.
Zudem verwies Tschirf auf die Wertschätzung, die Taus zeitlebens der Katholischen Soziallehre entgegengebracht habe: Taus habe weder als Politiker noch als Manager und Industrieller die Prinzipien der Katholischen Soziallehre - Personalität, Solidarität, Susidiarität - vergessen. Auch habe Taus nie seine Herkunft vergessen, "er war ein bekennender Sozialpartner und wusste um die Notwendigkeit des programmatischen Fundaments der Politik aus der christlichen Soziallehre heraus".
Taus war außerdem Mitglied im Cartellverband (über 70 Jahre Mitglied in der Bajuvaria Wien) und über viele Jahre Mitglied der Kardinal König Stiftung. Gemeinsam mit dem zuletzt verstorbenen Hannes Androsch, der ebenfalls Mitglied der Stiftung war, habe sich Taus darum bemüht, das geistige Erbe Kardinal Königs weiterzutragen, so die Generalsekretärin der Stiftung, Annemarie Fenzl.
ÖCV: "Inspirierende Persönlichkeit"
Trauer um den Tod von VP-Politiker Josef Taus herrscht auch im Österreichischen Cartellverband (ÖCV). Mit Taus verliere Österreich und der ÖCV "eine inspirierende Persönlichkeit, einen leidenschaftlichen Verteidiger unserer Werte und einen Menschen, der sich stets für das größere Ganze eingesetzt hat", so ÖCV-Präsident Philipp Stadler-Simbürger am Samstag in einer Aussendung. Taus gehörte der ÖCV-Verbindung K.a.V. Bajuvaria seit über 70 Jahren an.
Taus sei ein Beispiel dafür, dass "mit Fleiß und Anstand auch aus einfachen Verhältnissen eine große Lebensleistung erwachsen kann", so Stadler-Simbürger weiter. "Sein soziales Gewissen und die schiere Vielfältigkeit seiner Tätigkeiten in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft lassen uns ihn als Vorbild für unser eigenes Handeln in Erinnerung behalten."
Josef Taus wurde am 8. Februar 1933 geboren. Taus, der aus einfachen Familienverhältnissen stammt und sich als Werkstudent eine akademische Ausbildung an der Rechtswissenschaft erarbeitete, war Staatssekretär für Verkehr und verstaatlichte Industrie und Aufsichtsratsvorsitzender der ÖIAG. Von 1968 bis 1975 war er Vorstandsvorsitzender der Girozentrale der österreichischen Sparkassen. Nach seinem Rückzug aus der Politik seit Anfang der 1990er Jahre war Taus als Unternehmer im Mobilfunkgeschäft erfolgreich. Taus starb am Wochenende im Alter von 91 Jahren, wie der ehemalige Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl, ein langjähriger Weggefährte von Taus, am Samstag mitteilte.
Quelle: Kathpress