Linz: Sternenkinder-Gedenken im Zeichen von Trost und Hoffnung
Zahlreiche Menschen sind am Wochenende der Einladung zum diesjährigen ökumenischen Sternenkinder-Gedenken im Linzer Mariendom Linz gefolgt und gedachten gemeinsam ihrer viel zu früh verstorbenen Kinder. Ein Meer aus Lichtern erfüllte dabei den Kirchenraum mit einem sanften, warmen Glanz, wie es in einer Aussendung der Diözese Linz am Montag hieß. Jede einzelne Kerze symbolisierte die Erinnerung an ein Sternenkind - ein Kind, das vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben ist. Auch weitere Kinder, die viel zu früh ihr Leben lassen mussten, wurden in die Feier mit hineingenommen.
Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner betonten, wie wichtig es sei, der verstorbenen Kinder zu gedenken und die Trauer zuzulassen. "Ein Kind verlieren - das ist ein Schmerz, der an die Grenze dessen geht, was ein Mensch ertragen kann", so Bischof Scheuer. Es sei die Sehnsucht da, dem verlorenen Leben einen Platz zu geben, egal wie jung dieses Leben auch war.
Scheuer: "Kerzen, Fotos, Hand- und Fußabdrücke, das Nennen der Namen sind heute Zeichen unserer Erinnerung, eines schmerzlichen Gedächtnisses, in dem aber vielleicht das Erfahrene - nicht auf einmal und auch nicht planbar - angenommen und verwandelt wird." Und in Richtung der Eltern und weiteren Angehörigen sagte der Bischof: "Wir können euch das Leid eures Herzens nicht abnehmen, aber da sein können und wollen wir, mit euch trauern, mit euch beten und mit euch auf Gott schauen."
Der Bischof sprach von der "stillen Kraft der Liebe", die auch dann weiterbesteht, wenn ein geliebtes Kind nicht mehr physisch anwesend ist. Scheuer versicherte den Angehörigen, sie dürften darauf vertrauen, dass die verstorbenen Kinder bei Gott eine bleibende Heimat gefunden hätten.
Superintendent Lehner hob die Bedeutung der Gemeinschaft hervor: "Kein Schmerz ist so schwer, dass er in der Gemeinschaft nicht geteilt werden kann." Er unterstrich, wie wichtig es sei, Räume für Trauer zu schaffen - Orte wie diese Gedenkfeier, an denen das Leid sichtbar sein dürfe und niemand allein gelassen werde.
Die Katholische Kirche in Oberösterreich setzt sich aktiv dafür ein, Menschen, die den Verlust eines Kindes betrauern, Raum und seelsorgliche Begleitung zu bieten. In Kirchen, Kapellen, Krankenhäusern und auf Friedhöfen in ganz Oberösterreich gibt es Gedenkstätten für Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.
dioezese-linz.at/sternenkinder
Quelle: Kathpress