Linz: Abschluss des Jubiläumsjahres "100 Jahre Mariendom"
Mit einer bunten Feier mit mehr als 1.000 Besucherinnen und Besuchern und der Aufführung des Te Deums von Anton Bruckner ist am Sonntagnachmittag das 100-Jahre-Weihejubiläum des Linzer Mariendoms ausgeklungen. Dabei wurde auch Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer für seine Verdienste um die größte Kirche Österreichs mit einer hohen päpstlichen Auszeichnung geehrt. "Am Ende dieses Jahres dürfen wir ein großes Danke, ein Vergelt's Gott, sagen", so Bischof Manfred Scheuer in seiner Festansprache.
Die Menschen heute, die das 100-Jahr-Jubiläum feiern können, seien denen zu Dank verpflichtet, "die damals dieses wunderbare Bauwerk errichtet haben - den Arbeitern, den Architekten und Künstlern, den Sponsoren und Spendern", so der Bischof: "Wir verneigen uns auch vor ihrem Glauben."
Und im Blick auf das Jubiläumsjahr fügte der Bischof hinzu: "Ich danke allen, die im Mariendom gebetet und gefeiert, gearbeitet und geschuftet, die uns mit der Schönheit der Musik und Kunst beschenkt haben. Ich danke allen, die in diesem Jubiläumsjahr mit Herzblut, Engagement, Leidenschaft und Sachkenntnis am Werk waren", sagte Scheuer.
"Ein schönes, dichtes und abwechslungsreiches Jahr des Feierns, des Betens, der Begegnungen und der Arbeit hat mit dem heutigen Patroziniumsfest einen wunderbaren Abschluss gefunden", freute sich Johann Hintermaier, als Bischofsvikar für Bildung, Kunst und Kultur verantwortlich für das Jubiläum "100 Jahre Mariendom". Viele Menschen hätten den Dom neu entdeckt.
Hintermaier: "Den Dom besichtigt man nicht einfach, den Dom besucht man. Besuchen heißt immer Begegnung. Das Jubiläumsjahr hat viele Begegnungen vertieft und neue Begegnungen ermöglicht - bei den großen Gottesdiensten, beim stillen Entzünden einer Kerze, beim Staunen über die leuchtenden Glasfenster oder bei den unzähligen Führungen, bei Feiern und Festen."
75 Veranstaltungen seit April
Bei rund 75 Veranstaltungen seit April 2024 konnten im Mariendom insgesamt mehr als 25.000 Gäste begrüßt werden. Etwa 25.000 Interessierte nutzten 2024 zudem die Möglichkeit, Österreichs größte Kirche bei einer Domführung kennenzulernen. Weitere 25.000 Besucherinnen und Besucher genossen am Domplatz Konzerte der Veranstaltungsreihe Klassik am Dom.
Das vielfältige Programm reichte von Angeboten für Familien und Kinder über musikalische Schwerpunkte bis hin zur Veranstaltungsreihe "DonnaStage" mit Diskussionen, Gesprächen, Lesungen und künstlerischen Installationen und Aufführungen. In unterschiedlichen Veranstaltungen und Formaten wurde auch der 200. Todestag von Anton Bruckner thematisch aufgegriffen.
Hoher päpstlicher Orden für Josef Pühringer
Alt-Landeshauptmann Pühringer wurde für sein großes Engagement und seine langjährigen Verdienste rund um die Katholische Kirche in Oberösterreich und insbesondere um den Mariendom von Papst Franziskus zum "Komtur des Ordens vom Heiligen Gregor d. Großen" ernannt. Bei der Feier am 8. Dezember überreichte Bischof Scheuer den Orden und das Ernennungsdekret.
Pühringer ist seit 2017 Vorsitzender der Initiative "Pro Mariendom". Diese wurde ins Leben gerufen, um die langfristige Erhaltung des Mariendoms als großes kulturelles Erbe für künftige Generationen zu sichern. Aufgabe von Pro Mariendom ist es, mit verschiedenen Themenschwerpunkten, Aktionen und Veranstaltungen den Mariendom als Wahrzeichen von Stadt und Land stärker im Bewusstsein der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zu verankern und einen wesentlichen finanziellen Beitrag für die Restaurierungsmaßnahmen aus Wirtschaft und Bevölkerung zu lukrieren. Weiters engagiert sich Josef Pühringer seit 2017 als Vorsitzender der Linzer "Pro Oriente"-Sektion.
In seiner Laudatio würdigte Bischof Scheuer das vielfältige Engagement Pühringers. Dieser habe "mit seiner Arbeit, mit seinen Fähigkeiten, mit seinen Tätigkeiten und Vernetzungen, mit seinem Humor und mit seiner Resilienz vieles aufgebaut und gefördert".
Der Orden des heiligen Gregor des Großen ist der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche und eine der höchsten Auszeichnungen, die der Papst an Laien verleiht. Er ist nach Papst Gregor dem Großen benannt und wurde von Papst Gregor XVI. im 19. Jahrhundert gestiftet.
Musikalischer Abschluss
Musikalisch stand die Feier ganz im Zeichen Anton Bruckners. Unter der Leitung von Josef Habringer wurde vom Collegium Vocale Linz, dem Domchor, Solistinnen und Solisten sowie dem Orchester der Dommusik und Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab das berühmte Locus Iste präsentiert, welches Bruckner für die Einweihung der Votivkapelle komponiert hatte. Als musikalischen Höhepunkt und Abschluss der Feier führten die Musikerinnen und Musiker das Te Deum auf, eines der bedeutendsten Werke des Komponisten.
Quelle: Kathpress