Caritas-Direktor Kehrer: Für Hilfe ist Ehrenamt unverzichtbar
Ohne ehrenamtliche Helfer wären viele Hilfsangebote der Caritas für Jung und Alt nicht möglich. Das hat Franz Kehrer, Direktor der Caritas Oberösterreich, in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Ausgabe 8. Dezember) mit Blick auf Einsamkeit, Hilfsbedürftigkeit und Armut als wichtigste Einsatzbereiche, in denen die katholische Hilfsorganisation auf Unterstützung durch freiwillig Helfende angewiesen ist, genannt. Neben den 3.300 Mitarbeitenden werde die Caritas OÖ von einer beträchtlichen Anzahl an Ehrenamtlichen unterstützt, die alle das Ziel vereine: "Die Würde jedes einzelnen Menschen zu achten und diesen in den eigenen Fähigkeiten zu stärken", wie Kehrer sagte. "Wir lassen niemanden zurück."
Der 50-jährige Familienvater Markus Hager wird in der Zeitung als Beispiel für tätige Nächstenliebe vorgestellt. Seit neun Jahren steht der von der Caritas mit der "Elisabethrose" ausgezeichnete Ansfeldener Jugendlichen mit kognitiven Lernschwierigkeiten zur Seite. Rund 300 hör- und sehbeeinträchtigte Jugendliche machen derzeit in unterschiedlichsten Caritas-OÖ-Einrichtungen eine Lehre, etwa in einem Handwerk, in der Kunststoffverarbeitung oder als Fahrradtechniker. Neben Lehrlingsausbildnern benötigen die Jugendlichen auch Erwachsene wie Hager, die sie beim Erfassen des Lernstoffes für die Berufsschule unterstützen. Für seine Schützlinge ist Hager laut Kehrer fast rund um die Uhr erreichbar, auch am Wochenende über Whatsapp. "Wenn es einem selbst gut geht und man seine Ziele im Leben erreicht hat, wird man offener für solche Aufgaben", erläuterte Hager seine Motivation.
Auch für das "Plaudernetz" sind freiwillige Helfer eine wichtige Stütze: Rund 3.000 Ehrenamtliche stehen nach Angaben der Caritas von zu Hause aus telefonisch jenen Menschen zur Verfügung, die gerade einen Gesprächspartner brauchen. Pro Tag würden österreichweit bis zu 3.000 Telefonate von den geschulten Freiwilligen geführt.
Ebenfalls der Einsamkeit entgegenwirken solle der "organisierte Mittagstisch": Mobil eingeschränkte Menschen werden via Caritas-Fahrdiensten einmal pro Monat zum Treffen in einem Gasthaus oder Pfarrheim abgeholt. "Es ist wichtig, dass diese Menschen, die oftmals einsam sind, Gleichaltrige zum Austausch treffen", so Kehrer gegenüber den OÖN.
Franz Kehrer bleibt noch bis Ende August 2025 Direktor der Caritas Oberösterreich und geht dann in Pension. Als sein Nachfolger wurde im Oktober von Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer Stefan Pimmingstorfer ernannt, der jetzt im Caritas-Vorstand für die Fachbereiche Begleitung und Teilhabe sowie Betreuung und Pflege verantwortlich ist.
Quelle: Kathpress