St. Pölten: Caritas trauert um ehemaligen Direktor Werner Scholz
Die Caritas der Diözese St. Pölten trauert um ihren ehemaligen Direktor Werner Scholz. Er starb am Mittwoch, 4. Dezember, im 92. Lebensjahr im Caritas-Pflegeheim St. Elisabeth in St. Pölten. Scholz habe "die Entwicklung der Caritas in der Diözese St. Pölten sowie in ganz Österreich mehr als drei Jahrzehnte hinweg wesentlich mitgeprägt", heißt es in einem Nachruf der Caritas vom Donnerstag. Werner Scholz war der erste Laie an der Spitze der Caritas St. Pölten und erwarb sich in den drei Jahrzehnten seines Wirkens Verdienste besonders im Aufbau der Hauskrankenpflege, der Betreuung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen sowie bei der Auslandshilfe etwa im Aufbau von Projekten in Albanien oder im Senegal.
Viele Entscheidungen und Beschlüsse, die unter der Führung von Scholz getroffen bzw. gefasst wurden, sind laut seinem Nachfolger Hannes Ziselsberger heute noch von großer Bedeutung. "Bis ins hohe Alter war er interessiert an den Entwicklungen in der Caritas und ich durfte auf seinen Rat immer vertrauen." Auch Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler dankte Werner Scholz im Namen der Caritas Österreich für dessen Engagement und Gestaltungskraft. "Als Direktor hat er die Arbeit der Caritas weit über die Grenzen der Diözese St. Pölten hinaus geprägt." Caritas-Europa-Präsident Michael Landau - mit dem Verstorbenen "bis zuletzt auch persönlich verbunden" - nannte Scholz einen "Caritas-Pionier", der mit seinem Charisma und Engagement wichtige Aufbauarbeit leistete. "Dass die Caritas heute in Niederösterreich so stark und anerkannt dasteht, ist ganz wesentlich auch sein Verdienst."
Vom Schuldienst über die KA zur Caritas
Geboren wurde Werner Scholz am 15. April 1933 in Mödling. Nach der Ausbildung an der HLBLA Francisco Josephinum in Wieselburg wurde er Landwirtschaftlicher Berufsschullehrer in den Bezirken Wiener Neustadt und Scheibbs, ab 1961 Generalsekretär der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten. Am 1. April 1965 erfolgte schließlich die Berufung durch Bischof Franz Zak zum Direktor der Diözesancaritas. Berufsbegleitend absolvierte Scholz die Ausbildung zum Sozialarbeiter. In der Caritas Österreich hatte er die Funktion des Vizepräsidenten inne. 1992 wurde er zum ständigen Diakon geweiht.
Im Buch "Leben ist Veränderung" hielt Scholz seine persönlichen Erinnerungen als Quereinsteiger in die Caritas fest. Über seine Tätigkeit sagte er: "In der Caritas mitzuarbeiten ist befriedigend - für andere Menschen und für mich selbst. Caritas ist ein Dienst als Mitglied der Kirche und als Staatsbürger. Es war den Einsatz wert, auch wenn es manchmal mühsam war."
Quelle: kathpress