Menschen mit Behinderung feierten Gottesdienst im Stephansdom
Es sind die Kleinen und Unscheinbaren, nicht die Privilegierten oder Mächtigen, von denen man lernen kann und auf die man hören soll: Das hat der Wiener Weihbischof Franz Scharl anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung betont. Er feierte am Dienstag gemeinsam mit blinden und gehörlosen Menschen ebenso wie mit Personen mit mehrfachen und intellektuellen Behinderungen einen barrierefreien Gottesdienst. Die gesamte Messe wurde für gehörlose Menschen gedolmetscht.
"Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft und Kirche", betonte Scharl. Menschen mit und ohne Behinderung seien aufeinander angewiesen, lautete der Tenor der Messe. Dennoch: "Oft ist der Weg mühsam, weil wir nicht verstanden werden", beschrieb etwa eine Gläubige den Umgang mit ihr.
"Ein inklusiver Gottesdienst wie dieser hier ist noch immer keine Selbstverständlichkeit, er erfordert mehr Vorbereitung, Aufmerksamkeit und Hingabe", sah Traian Tamas, Leiter der Wiener Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge, in seinen abschließenden Worten beim Gottesdienst im Stephansdom noch viel Luft nach oben.
Menschen mit Behinderung gestalteten die Messe, sprachen die Fürbitten, spielten Pantomime und musizierten. So war u.a. das Harfen Ensemble "Saitensalat" zu hören, in dem Menschen mit Down-Syndrom spielen. Ein Mitglied der Glaubens- und Musikgruppe "Faith4U&Me", in der sich Menschen mit und ohne Behinderung engagieren, hat ministriert, andere haben sich im Chor engagiert.
Quelle: kathpress