Benediktinerabtei Michaelbeuern trauert um Altabt Nicolaus Wagner
Die Benediktinerabtei Michaelbeuern trauert um ihren Altabt Nicolaus V. Wagner. Der verdienstvolle Ordensmann, der zuletzt als Alters- und Profess-Senior der nördlich von Salzburg gelegenen Abtei war, verstarb am Montag im 89. Lebensjahr, wie sein Nachfolger Abt Johannes Perkmann am Dienstag mitteilte. Die letzten Lebensjahre Wagners seien vom Nachlassen der körperlichen und geistigen Kräfte geprägt gewesen. "Immer wieder waren wir jedoch erstaunt, wie gelassen Abt Nicolaus all die einschneidenden Veränderungen seiner Lebensumstände angenommen hat", teilten Perkmann sowie Prior P. Michael Eppenschwandtner namens des Konvents mit. "Möge Gott ihm seinen treuen Einsatz für unsere Gemeinschaft lohnen", heißt es in der Parte.
Am kommenden Freitag, 6. Dezember, besteht ab 10 Uhr die Möglichkeit zur Abschiednahme in der Stiftskirche Michaelbeuern. Um 19 Uhr wird der Seelenrosenkranz für den Verstorbenen gebetet. Am Samstag, 7. Dezember, folgt um 10 Uhr das Requiem, danach die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.
Johann Wagner wurde am 19. August 1936 als elftes Kind einer Bauernfamilie in Dorfbeuern geboren. Nach der Matura im Erzbischöflichen Borromäum trat er in die Abtei Michaelbeuern ein und wurde am 7. September 1956 als Frater Nicolaus eingekleidet. Wagner studierte Theologie in Salzburg; am 11. September 1960 legte er die Feierlichen Ordensgelübde ab, die Priesterweihe empfing er in Michaelbeuern am 26. August 1962. Nach Jahren als Präfekt und Kooperator in Mülln kam Wagner 1970 als Kooperator nach Maxglan, wo er 1972 Pfarrer wurde. Ein großes Anliegen war ihm die Erneuerung des Pfarrlebens im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils.
1982 wurde er vom Konvent der Abtei Michaelbeuern zu deren 55. Abt gewählt und blieb das bis zu seinem 70. Geburtstag am 19. August 2006, als der nunmehrige Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation, Johannes Perkmann, zu seinem Nachfolger wurde. Wagner stärkte die Gemeinschaft und Seelsorge u.a durch ambitionierte Bauprojekte mit der umfassenden Sanierung des gesamten Stifts und den Umbau des alten Wirtschaftstraktes in ein Exerzitien- und Bildungshaus und Internat. Die Sanierung der Gebäude in Mülln, die Modernisierung der Landwirtschaft und die ökologische Energiegewinnung durch eine Hackschnitzelheizung fallen ebenfalls in seine Ära. 30 Jahre lang - von 1991 bis 2021 - war Wagner tatkräftiger Geschäftsführer des Augustiner Bräu Mülln.
Für seine Verdienste wurde der Abt vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Silbernen Verdienstzeichen der Republik Österreich und dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Salzburg.
Quelle: kathpress