"Neokatechumenaler Weg" seit 50 Jahren in Österreich
Vor 50 Jahren ist die erste Gemeinschaft des "Neokatechumenalen Weges" in Österreich entstanden. Die Mitglieder der Neokatechumenalen Gemeinschaften in Österreich feiern dieses Jubiläum am 11. Dezember mit einem Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom (18 Uhr). "Zahlreich sind die Früchte, die ich selbst bei vielen Treffen mit den neokatechumenalen Gemeinschaften gesehen habe und für die ich Gott danke", schreibt Schönborn in einem Grußwort zum 50-Jahr-Jubiläum. Und er nennt den "Eifer für die Verkündigung des Evangeliums, die Weitergabe des Glaubens an die neuen Generationen, Familien, die offen sind für das Leben und bereit, in verschiedene Missionsgebiete aufzubrechen, die Missio ad Gentes, Priester- und Ordensberufungen".
In Österreich entstand die erste Gemeinschaft des Neokatechumenats im Jahr 1974 in der Wiener Pfarre Döbling-St. Paul. Heute gibt es in Österreich 56 Gemeinschaften, darunter seit längerem neben deutsch- auch polnisch-, spanisch- und kroatisch-sprachige. Sie finden sich in den meisten Diözesen: in Wien, St. Pölten, Linz, Salzburg, Graz, Klagenfurt und Innsbruck.
Ein besonderes Merkmal des Neokatechumenats sind die weltweit mehr als 100 Seminare "Redemptoris Mater", von denen eines seit 1995 auch in Wien besteht. 42 Seminaristen aus dem Seminar in Wien-Ober St. Veit wurden seither zu Priestern geweiht. Sie sind in Pfarren in Wien und anderen Städten in Österreich tätig, aber auch in der Mission in anderen europäischen Ländern, in Asien und Amerika. Aktuell werden im "Redemptoris Mater" in Wien 17 Seminaristen ausgebildet.
Die Gemeinschaft des Neokatechumenats (Cammino neocatecumenale/Neokatechumenaler Weg) entstand 1964 in Madrid aus den geistlichen Unterweisungen des spanischen bildenden Künstlers Francisco "Kiko" Arguello unter den Armen von Madrid. Das Neokatechumenat will getaufte Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg begleiten und ihr religiöses Leben intensivieren. Ein fester Stamm von Menschen soll den Glauben leben und weiter tragen. Der Name der Gemeinschaft, die nach einer längeren Probephase 2008 vom Vatikan endgültig offiziell anerkannt wurde, lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern ("Katechumenat") in den christlichen Glauben an.
Man sei "offen für getaufte Christen, für Fernstehende und für Ungetaufte", so das Neokatechumenat in einer Aussendung. Die Mitglieder würden einander regelmäßig treffen, "um sich existenziell mit dem Wort Gottes auseinanderzusetzen, die Eucharistie zu feiern und christliche Gemeinschaft zu erleben". Dies werde als große Hilfe erfahren, die eigene Lebensgeschichte als "Heilsgeschichte" mit Gott zu sehen. Die Bewegung besteht heute nach eigenen Angaben aus rund 21.000 Gemeinschaften in der ganzen Welt.
Wie seine Vorgänger Benedikt XVI. hat auch Papst Franziskus immer wieder Begegnungen mit dem Neokatechumenat. Bei dem Treffen in Rom anlässlich der 50-jährigen Präsenz der Gemeinschaft in Rom sagte der Papst zu den Neokatechumenalen: "Euer Charisma ist ein großes Geschenk Gottes für die Kirche unserer Zeit." Zugleich rief er sie zur Einheit mit der Kirche auf.
(Infos: https://neocatechumenaleiter.org/de/ bzw. https://rmwien.at bzw. https://neokatechumenalerweg.de/)
Quelle: kathpress