Innsbruck: Künstlerische Friedensbotschaft in Hofkirche
Die Innsbrucker Hofkirche ist aktuell Schauplatz einer künstlerisch gestalteten Friedensbotschaft: Mit seiner Installation "PEACE Light" verbindet der Designer Peter Noever ein "unmissverständliches Bekenntnis zu Frieden und Kunst im Hier und Jetzt." Der gebürtige Innsbrucker und frühere Leiter des MAK Wien sehe sei Werk zugleich als "Gegenposition" zum "streitbaren Prunk" der Hofkirche und dem "kaiserlichen Machtanspruch" des in der Hofkirche begrabenen Habsburgerherrschers Maximilian I. (1459-1519), heißt es in einem Online-Bericht des ORF-Tirol.
Die weißen Marmorreliefs auf dem berühmten Grabmal zeigen kriegerische Erfolge des Kaisers. Die Spannung zwischen "höfischer Kunst der Renaissance und moderner Intervention, zwischen imperialer Autorität und demokratischen Rechten" fordere zur Reflexion über Vergangenes und Gegenwärtiges auf.
Noever brachte die Aufschrift "PEACE Light" vor dem Grabmal von Maximilian I. in Neonschrift an. Eine zehn Meter lange Metallkonstruktion führt zur Installation hin. In diese können Besucher an der Museumskassa erhältliche "Friedensglühbirnen" einsetzen und damit selbst die Friedensbotschaft erleuchten. "Frieden ist eine grundlegende Sehnsucht der Menschheit, Frieden Raum zu geben, ist mein Anliegen", erklärte Noever.
Ausgangspunkt dieses künstlerischen Nachdenkprozesses waren laut den Tiroler Landesmuseen, zu denen die Hofkirche gehört, Manifeste von 28 Kunstschaffenden, die in Form von Plakaten im Kreuzgang des angrenzenden Tiroler Volkskunstmuseums zu sehen sind. Geschaffen wurden die Manifeste für die Ausstellung "Peace Now! The Artist's Voice" im Rahmen der "Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl - Salzkammergut 2024".
Der Anstoß, die Arbeit von Noever zu zeigen, kam laut Volkskunstmuseumsleiter Karl C. Berger durch einen Anruf des Innsbrucker Bischofs Hermann Glettler, der immer wieder vermittelnd zwischen zeitgenössischer Kunst und katholischer Kirche und auch selbst künstlerisch tätig ist. (Info: www.tiroler-landesmuseen.at)
Quelle: kathpress