Armutskonferenz drängt auf ein Österreich ohne Kinderarmut
Die Armutskonferenz hat an die künftige Regierung bzw. die Regierungsverhandler appelliert, "jedem Kind finanzielle Sicherheit und soziale Zukunftschancen zu ermöglichen - egal ob arm oder reich." Wenn sozialer Zusammenhalt, Schutz vor Armut oder gute Aufstiegschancen nicht als Ziele formuliert werden, "wird die Zukunft für viele sehr trüb, besonders für Kinder, die es schwer haben", warnte die Armutskonferenz in einer Aussendung am Montag.
Die Armutskonferenz schlug eine Familien- und Kinderleistung für alle vor, die vorhandene Leistungen zusammenführt und bestehende soziale Ungerechtigkeiten beseitigt. Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag sollten in dieser Kindersicherung aufgehen. Der Familienbonus sollte in voller Höhe allen Kindern zugutekommen, auch jenen Familien, die ihn bisher nicht zur Gänze in Anspruch nehmen konnten. Rund 500.000 Kinder würden zusätzlich profitieren und allein "durch diesen Universalbetrag kann die Zahl der armutsbetroffenen Kinder um mehr als 40 Prozent verringert werden. Das sind mehr als 150.000 Kinder", hielt die Armutskonferenz fest.
Weiters brauche es eine Unterhaltssicherung mit einem garantierten Mindestunterhalt, denn 36 Prozent der Kinder von Alleinerziehenden müssten derzeit gänzlich ohne Unterhaltszahlungen oder Ersatzleistungen auskommen. "Der Unterhalt in Mindesthöhe der altersgemäßen Regelbedarfssätze soll unabhängig von Einkommen und Gewährung bis zum Ende der Familienbeihilfe ausbezahlt werden", hieß es in der Aussendung. Sonderzuwendungen für Alleinverdienende und Alleinerziehende mit geringem Einkommen könnten analog zum aktuellen 60 Euro Kinder-Bonus ausgezahlt werden.
Die Armutskonferenz warnte zudem vor einer weiteren Zerstörung des unteren sozialen Netzes: "Wir dürfen die über 60.000 Kinder in der Sozialhilfe nicht vergessen und ihre Lebensbedingungen weiter verschlechtern."
Weitere Bausteine gegen Armut seien etwa inklusive Kindergärten mit kleineren Gruppen und mehr Zeit oder ein warmes Mittagessen in der Schule. Letzteres helfe "pädagogisch, weil die Kinder sich besser konzentrieren können, es hilft sozial, weil gemeinsames Essen der Gemeinschaft guttut, es hilft gegen Armut, weil Familien in finanziell schwieriger Situation entlastet werden".
Quelle: kathpress