Otto-Mauer-Preis für bildende Kunst an Cäcilia Brown überreicht
Der "Msgr. Otto Mauer-Preis" für bildende Kunst ist an die Wiener Künstlerin Cäcilia Brown verliehen worden. Das hat der "Otto Mauer Fonds" der Erzdiözese Wien mitgeteilt. Der Preis wurde am Donnerstagabend vom Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais an die 1983 in Frankreich geborene, nun in Wien lebende und arbeitende Künstlerin übergeben. Die Auszeichnung gilt als eine der wichtigsten Ehrungen für junge Kunstschaffende in Österreich und wurde heuer zum 44. Mal verliehen; sie ist mit 11.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Wiener "JesuitenFoyer" verbunden.
Ausgewählte Arbeiten von Cäcilia Brown können von 19. Dezember 2024 bis 1. Februar 2025 im "JesuitenFoyer" (Bäckerstraße 18, 1010 Wien) bei freiem Eintritt betrachtet werden. Der Otto-Mauer-Fonds kündigte zudem an, zur Fortführung der Sammlung Otto Mauer im Dom Museum Wien eine Arbeit der diesjährigen Preisträgerin anzukaufen.
Cäcilia Brown begann ihre künstlerische Tätigkeit als Fotografin und landete nach ihrer Bewerbung auf der Kunstuniversität "überraschend in der Bildhauerei", wie sie selbst sagt. Sie verwendet harte, grobe und schwere Materialien wie Beton, Stahl, Ziegel, aber auch Holz, Wachs und Keramik. "Durch die Verwendung von Versatzstücken aus der städtischen Infrastruktur, wie Straßensperren, Brückenteilen oder Schienen, stellt Brown einen Bezug zum urbanen Raum her", heißt es in der Jury-Begründung. Das von P. Gustav Schörghofer, Jesuit und Kunsthistoriker, angeführte Gremium lobte u.a. die politische Dimension und die "außergewöhnliche sinnliche Präsenz" von Browns Skulpturen. Die Künstlerin nütze konstruktive wie destruktive Vorgänge wie Verformung oder Verbrennung, um Neues entstehen zu lassen. Hervorgehoben wurden auch assoziativ-poetische und humoristische Werktitel wie "Intercity. Willkommen im Parlament" (2013), "nun entschuldigen sie mir, ich bin hier" (2012) oder "Über die Männersteuer" (2017).
Zusammengesetzt war die Jury des Mauer-Preises - unter dem Vorsitz P. Schörghofers - aus Heike Eipeldauer (mumok), Verena Kaspar-Eisert (MuseumsQuartier), Johanna Schwanberg (Dom Museum Wien) sowie den früheren Mauer-Preistragern Marusa Sagadin und Martin Walde.
Unter den Ausgezeichneten viel Prominenz
Seit 1981 verleiht der Otto-Mauer-Fonds der Erzdiözese Wien den nach dem vor 50 Jahren verstorbenen Künstlerpriester und Mäzen Otto Mauer (1907-1973) benannten Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben Mauers, Prälat Karl Strobl, gegründet und dient im Gedenken an den Namensgeber dem Ziel, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten.
Unter den mit dem Mauer-Preis ausgezeichneten Künstlern finden sich u.a. Erwin Wurm (1984), Franz West (1986), Brigitte Kowanz (1989), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Dorit Margreiter (2002), und zuletzt (2022 und 2023) Marusa Sagadin und Belinda Kazeem-Kaminski. In den vergangenen 40 Jahren waren weiters rund 100 prominente Vertreter aus dem zeitgenössischen Kunstbereich - Künstler, Kuratoren, Museumsdirektoren und Journalisten - in der jährlich wechselnden Jury vertreten.
Neben der jährlichen Vergabe des "Msgr. Otto Mauer Preises" fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto Mauer Fonds in Projektförderungen in den Bereichen bildende Kunst, Film, Musik, Theater, Wissenschaft und Erwachsenenbildung. (Info: https://www.otto-mauer-fonds.at/presse)
Quelle: kathpress