Katholischer Familienverband fordert Handyverbot an Volksschulen
Nach Griechenland, Italien, den Niederlanden und Belgien soll auch in Österreich ein Smartphoneverbot an Schulen kommen. "Wir fordern seit Jahresbeginn ein Handyverbot an Volksschulen und freuen uns, dass das Thema Kinder und Digitalisierung nun zunehmend in den Fokus rückt", sagt Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbandes. In Österreich entscheidet aktuell jede Schule selbst, ob Handys im Unterricht erlaubt sind oder nicht, ein generelles Verbot gibt es nicht. Mender verwies auch auf das aktuelle Forderungsprogramm "Familienpolitik konkret", Resultat eines breiten Beteiligungsprozesses von Familien, das nun Koalitionsverhandlenden und danach der neuen Bundesregierung vorgelegt wird.
"Uns ist es wichtig, eine starke Stimme für die Bedürfnisse der Familien zu sein", so der Familienverbandspräsident. Insgesamt wurden 77 Ideen für eine zukunftsfitte Familien- und Bildungspolitik gesammelt. Dabei geht es um Verbesserungen wie eine steuerliche Erleichterung für Leihomas durch die Ausweitung des "Sportlerprivilegs", aber auch um Forderungen wie das Handyverbot in den Volksschulen.
Angesichts der aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS brauche es in er nächsten Regierung ein eigenes Familienministerium: "Familienpolitik ist ein eigenes Politikfeld, die 2,5 Millionen Familien im Land verdienen es, dass es ein Ministerium gibt, das ihr Wohlergehen im Blick hat", erklärte Mender, der Österreich als "auf einem sehr familienfreundlichen Weg" beschreibt. Dies macht er etwa an der Einführung des Familienbonus Plus und der regelmäßigen Wertanpassung der Familienleistungen fest. "Das soll so bleiben", so Mender.
Konkret fordert die Familienorganisation ein automatisches Pensionssplitting sowie die automatische Teilung von Kindererziehungszeiten, eine bessere Bewertung der Elternteilzeit für die Pension, die Schaffung einer "Großelternkarenz" als zusätzliche familienergänzende Betreuungsmöglichkeit sowie den Schutz des arbeitsfreien Sonntags.
Auch genannt wird das Themengebiet "Leben umfassend schützen", etwa durch ein Netz an psychosozialen Beratungsstellen, finanzielle Unterstützung für Schwangere aus dem Familienhärteausgleichsfonds oder die Verankerung einer dreitägigen Bedenkzeit zwischen ärztlicher Beratung und Abtreibung im Ärztegesetz.
Kritisch äußerte sich der Verband zur Diskussion um den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), der als zentrales Finanzierungsinstrument für Familienleistungen "nicht zur Disposition stehen dürfe." Reformbedarf sieht der Verband hingegen beim Mehrkindzuschlag, den Steuerfreibeträgen und beim Eltern-Kind-Pass. Dieser solle etwa um eine Mundhygiene während der Schwangerschaft, eine zahnärztliche Untersuchung und eine Sprachstandfeststellung erweitert werden.
Quelle: kathpress