Schönborn würdigt Lebenswerk der Flüchtlingshelferin Maria Loley
An die Flüchtlingshelferin Maria Loley, die an diesem Freitag ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, hat Kardinal Christoph Schönborn erinnert. In seiner Freitagskolumne in der Tageszeitung "Heute" würdigt Schönborn die 2016 verstorbene Gründerin der "Bewegung Mitmensch - Flüchtlingshilfe Poysdorf". Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg habe Loley die große Not der Flüchtlinge und der Überlebenden des "Brünner Todesmarsches" erlebt. Tief berührt habe sie geholfen, wo sie nur konnte. Der Einsatz für Menschen auf der Flucht sei ihr zur Lebensaufgabe geworden.
Schönborn: "Ich erinnere mich mit Bewunderung an ihren Mut und ihre schier unerschöpflichen Kräfte, als mehrere hundert Christen aus dem Iran in Wien strandeten und wir gemeinsam mit dem damaligen Innenminister einen Aufenthaltstitel für die ganze Gruppe verhandeln konnten." Maria Loleys Engagement sei mit vielen Preisen ausgezeichnet worden. Doch sie sei auch angeeckt, wurde Opfer eines Briefbombenattentats und verlor dabei einen Finger.
"Woher nahm die 'Grande Dame' der österreichischen Flüchtlingshilfe bis zuletzt all ihre Kraft?", fragt Schönborn. die einfache Antwort: "Aus ihrem Glauben! Ihren Mitmenschen zu helfen, war für sie Gottesdienst." "Jesus ist meine Kraft, er hält mich, er stärkt mich", habe Maria Loley einmal gesagt, so Schönborn: "Mitmenschlichkeit war ihr Leben. Wie sehr können wir uns heute an Vorbild an ihr nehmen!"
Quelle: kathpress