Tirol: Adventsammlung für Jugendliche in Uganda
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler bittet im Rahmen der diesjährigen Spendenaktion der Stiftung Bruder und Schwester in Not (BSIN) um Unterstützung für Handwerksausbildungen in der Karamoja-Region im Nordosten Ugandas. Die Initiative soll jungen Menschen in einer der ärmsten Regionen des ostafrikanischen Binnenlandes eine nachhaltige Einkommensperspektive als Schneider, Friseure oder Schuster bieten. Diese Handwerksberufe könnten "konkrete Zukunftschancen" schaffen, so Glettler.
Karamoja gilt als eine der ärmsten Regionen Ugandas, mit 74 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von nur 48 Jahren. Analphabetismus, mangelnde Grundversorgung und die Folgen jahrzehntelanger Konflikte prägen die Lebensbedingungen vor Ort, erklärte Marika Eisner, Geschäftsführerin von Bruder und Schwester in Not. "Durch jahrzehntelange gewalttätige Auseinandersetzungen wurde die Region vom Rest des Landes abgeschnitten", so Eisner.
Alle Aktivitäten werden im Rahmen von sogenannten "Empowerment-Gruppen" durchgeführt. Diese bieten neben der beruflichen Ausbildung auch Wissen über Sparvereine, nachhaltige Landwirtschaft sowie Bewusstseinsbildung zu verschiedenen Themen. Ziel sei es, den Teilnehmenden nicht nur eine Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben, sondern auch die Gemeinschaft zu stärken und ein Leben frei von Gewalt zu fördern.
Projekt mit Tiroler Wurzeln
Das Projekt wurde vom kenianischen Josephsmissionar P. Philip Adede Amek gemeinsam mit dem 2022 verstorbenen Osttiroler P. Leonhard Wiedemayr ins Leben gerufen. P. Amek besucht Tirol im Rahmen der Spendenkampagne und stellt das Projekt bei Benefizkonzerten vor, darunter eines am 21. November im Museum der Völker in Schwaz.
Die Stiftung Bruder und Schwester in Not - Diözese Innsbruck arbeitet seit 1961 mit Partnerorganisationen des Globalen Südens zusammen. Neben Uganda unterstützt BSIN auch Projekte in El Salvador, Tansania und Bolivien. In Tirol kennt man Bruder und Schwester in Not vielfach durch die "Spendensackerln", die in Pfarren aufliegen und durch den jährlichen Adventkalender.
Ausstieg aus dem Armutskreislauf durch Bildung
Der Innsbrucker Diözesanbischof bat um Unterstützung für das heurige Projektland, damit die adventliche Erwartung besonders für junge Menschen "zu einer konkreten Ermutigung" werden kann. Mit einer Spende von 25 Euro könne man einem jungen Menschen die Teilnahme an einem dreimonatigen Training ermöglichen, mit einer Spende von 162 Euro ermöglicht man ein Jahr Ausbildung mit Handwerksutensilien. (Infos: www.bsin.at)
Quelle: kathpress