Caritas: Andreas Knapp bleibt Auslandshilfechef
Die Vollversammlung der Caritas Österreich hat Andreas Knapp einstimmig für eine zweite Amtszeit als Generalsekretär für internationale Programme bestätigt. Das hat die Caritas am Donnerstag mitgeteilt. Seine Wiederbestellung sei ein klares Bekenntnis zur Fortführung und Stärkung der internationalen Arbeit der Caritas Österreich, hieß es. Knapp ist seit 2019 "Auslandshilfechef" der Caritas.
"Die letzten fünf Jahre waren von vielfältigen Krisen geprägt. Dank unserer starken Partnerschaften konnten wir auch in diesen langfristige Perspektiven für die Menschen schaffen - vor allem für Kinder", wurde Knapp in der Aussendung zitiert: "Kinder leiden am meisten unter Hunger, fehlender Bildung und mangelnder Sicherheit. Für sie Perspektiven zu schaffen, war und ist zentral für die Arbeit der Caritas."
Die internationale Arbeit der Caritas Österreich sei dringender und komplexer denn je: "Die weltweiten Krisen stellen uns vor große Herausforderungen - vom Krieg in der Ukraine und dem Nahostkonflikt bis zu den massiven Auswirkungen der Klimakrise", so Knapp. Es gelte, "sowohl die akute Nothilfe als auch die langfristige Entwicklungszusammenarbeit vor Ort verstärken und den Menschen Sicherheit und Perspektiven in ihrer Heimat bieten". Das sei im ureigensten Interesse Österreichs: "Nur durch Stabilität, Ernährungssicherheit und Klimagerechtigkeit können wir Fluchtursachen reduzieren. Dafür brauchen wir eine langfristige Finanzierung und eine klare Strategie", betonte Knapp.
Knapp verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit, dass Österreich seiner Verantwortung als wirtschaftlich starkes EU-Mitglied gerecht wird: "Die nächste Bundesregierung muss sich vor allem auch zum international vereinbarten 0,7 Prozent-Ziel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe bekennen und die Humanitäre Hilfe Österreichs mit ausreichenden und planbaren Mitteln ausstatten." Das 0,7 Prozent-Ziel sei noch nicht erreicht. Er appelliere an die künftige Regierung, "einen Stufenplan vorzulegen und in einem ersten Schritt zumindest den EU-Durchschnitt von 0,47 Prozent zu übertreffen".
Ein zentrales Element der notwendigen Strategie sei dabei die weitere Stärkung des Auslandskatastrophenfonds (AKF). Angesichts der Zunahme globaler Krisen solle der AKF ausgehend von 80 Millionen Euro im Jahr 2024 jährlich um 10 Millionen Euro aufgestockt werden, forderte der Caritas-Auslandshilfechef: "Nur mit einem starken AKF kann Österreich rasch und unbürokratisch auf humanitäre Katastrophen reagieren, menschliches Leid lindern und erzwungene Migration reduzieren."
Darüber hinaus forderte Knapp eine deutliche Erhöhung der bilateralen Mittel für die Austrian Development Agency (ADA): "Um nachhaltig arbeiten zu können, muss das operative Budget der ADA jährlich um 25 Millionen Euro erhöht werden".
Quelle: kathpress