Bischof Marketz ernennt neue Mitglieder für Gurker Domkapitel
Im Rahmen einer Messe im Klagenfurter Dom hat Diözesanbischof Josef Marketz am Sonntag drei neue Mitglieder für das Gurker Domkapitel ernannt. Das teilte die Diözese Gurk-Klagenfurt in einer Aussendung am Montag mit. Die Installierung der neuen Domkapitulare spiegle "die Realität und kulturelle Vielfalt der Katholischen Kirche Kärntens wider", erklärte Marketz und verwies auf die Fortsetzung einer Tradition, zumindest einen slowenischsprachigen Priester und einen polnischen Mitbruder im Domkapitel zu haben. Da mittlerweile rund die Hälfte des Diözesanklerus aus der Weltkirche, vorwiegend aus Afrika und Indien, stammen würde, solle sich zudem auch "diese so wertvolle Unterstützung des Klerus unserer Diözese auch in diesem höchsten priesterlichen Gremium wiederfinden".
Als neue Domherren ernannte Marketz Johann Alois Kristof, Dechant des Dekanates Ferlach und Herausgeber der slowenischen Kirchenzeitung "Nedelja", sowie den aus dem ostafrikanischen Burundi stammenden Missio-Diözesandirektor Sylvere Buzingo. Als Ehrendomherr wurde der aus Indien stammende Joseph Thamby Mula, Pfarrer in Pörtschach am Wörthersee, ins Gurker Domkapitel aufgenommen.
Berufung von Laien fördern
Merketz zeigte sich "froh und dankbar" darüber, "dass alle Domkapitulare auch in der Seelsorge in Pfarren und Dekanaten tätig sind". Mit Blick auf die Pastoral in Kärnten, "die ohne die Unterstützung der Priester aus der Weltkirche nicht mehr vorstellbar" sei, betonte Bischof Marketz, dass die Katholische Kirche sich zukünftig auch verstärkt wieder um Berufungen zum priesterlichen und diakonalen Amt aus Kärnten bemühen muss. "Wir möchten aber auch Berufungen von Frauen und Männern zu Laiendiensten und -ämtern fördern", so der Kärntner Bischof.
Das Gurker Domkapitel feierte im Vorjahr sein 900-jähriges Bestehen. Es ist nach dem Salzburger Domkapitel das zweitälteste Österreichs und besteht mit den neuen Domherren nun insgesamt wieder aus acht Kanonikern, auch Domkapitulare genannt, drei Ehrendomherren und drei emeritierten Kanonikern. Seit Gründung haben sich die Aufgaben des Domkapitels stark verändert, wie aus der Mitteilung der Diözese hervorgeht. Die neben der Feier der Liturgie und der Verehrung der heiligen Hemma von Gurk ursprünglich im Vordergrund stehende Seelsorge im Gurktal und in den kapiteleigenen Pfarren trat im Laufe der Zeit in den Hintergrund, und die Domkapitulare nahmen zunehmend an der Leitung der Diözese teil.
Mit der flächenmäßigen Ausweitung der Diözese auf den Großteil Kärntens unter Joseph II. wurden alle Domkapitulare Mitglieder des Bischöflichen Konsistoriums, des höchsten Beratungsgremiums des Bischofs. Bis heute nehmen die Domkapitulare leitende Aufgaben in der Diözesanverwaltung wahr und bilden das sogenannte "Collegium Consultorum" mit wesentlichen Anhörungs- und Entscheidungsrechten in der Leitung der Diözese, vor allem in den wirtschaftlichen Angelegenheiten.
Quelle: kathpress