Mikl-Leitner: "Kreuze stehen in Niederösterreich nicht zu Debatte"
"In Niederösterreich stehen die Kreuze in Kindergärten, Schulen und Spitälern nicht zur Debatte." Das hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der traditionellen Leopoldi-Pressekonferenz am Freitag im Stift Klosterneuburg betont, zu der Propst Anton Höslinger geladen hatte. Mikl-Leitner brach in ihren Ausführungen auch eine Lanze für den konfessionellen Religionsunterricht und hob das christlich-jüdische Wertefundament in Österreich hervor. Propst Höslinger betonte die mehrfache Vorbildfunktion des Stifts für die Gesellschaft. Zum einen gelinge im Stift ein gutes Miteinander von Menschen aus vielen verschiedenen Nationen, zum anderen bemühe man sich seit jeher um nachhaltiges Wirtschaften.
Mikl-Leiter sprach mehrmals von Werten wie Menschenwürde, Freiheit, sozialer Verantwortung oder Toleranz. "Werte, die Halt und Orientierung geben" und die es zu verteidigen, zu bewahren und weiterzugeben gelte. Gleichzeitig warnte sie davor, den Religionsunterricht durch einen allgemeinen Ethik-Unterricht zu ersetzen: "Religiöse Bildung soll auch weiterhin in der Schule erfolgen."
Die Landeshauptfrau bekräftigte zudem den Einsatz des Landes Niederösterreich gegen den "politischen Islam". Es gelte, "dem politischen Islam entgegenzutreten, der Religion als Waffe gegen Freiheit, Toleranz und Demokratie nutzt". Im Bundesland werde daher an der Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den radikalen Islam gearbeitet, sagte sie.
Im Stift 17 Nationen vertreten
Propst Höslinger ging in seinen Ausführungen u.a. auf das Zusammenleben im Konvent der Chorherren und im Stift ein. Dem Konvent gehören Chorherren aus sieben Nationen an, die Mitarbeitenden im Stift stammen aus 17 Nationen. "Und wir sind stolz auf dieses Miteinander". Dieses sei freilich nicht immer ohne Spannungen, aber mit gutem Willen möglich.
Seit seiner Gründung vor rund 900 Jahren bemühe sich das Stift um ein nachhaltiges Wirtschaften, so der Propst weiter. Höslinger wies u.a. auf Photovoltaikanlagen des Stifts, zwei Kleinwasserkraftwerke oder die Bemühungen um klimafitte Wälder hin.
Der Klosterneuburger Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner berichtete in seinen Ausführungen, dass das Stift von der jüngsten Hochwasserkatastrophe "Gott sei Dank" kaum betroffen war. Bei vielen Pächtern sehe es freilich anders aus. Man sei noch dabei, sich einen Überblick zu verschaffen und werde betroffenen Pächtern die letzte Pacht refundieren. Das Gesamtvolumen dieser finanziellen Hilfe bezifferte Gahleitner mit ca. 500.000 Euro.
Im Blick auf die laufende Generalrenovierung des Stifts berichtete der Wirtschaftsdirektor von Arbeiten am Binderstadl und der Sebastianikapelle. 2025 stünden Arbeiten bei den Stiftsmauern, den Fresken im Marmorsaal und den Böden im Museum auf dem Plan.
Festgottesdienst und Leopoldisegen
Nach dem Pressegespräch fand in der Stiftskirche ein Festgottesdienst statt, zu dem Propst Höslinger u.a. auch den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, begrüßte, ebenso den Salzburger Erzabt Korbinian Birnbacher. Erzbischof Lopez stand dem Gottesdienst vor und hielt die Predigt. Neben Landeshauptfrau Mikl-Leitner waren viele weitere Vertreterinnen und Vertreter der niederösterreichischen Landespolitik gekommen. Im Anschluss an die Messe wurde der traditionelle Leopoldisegen gespendet.
Propst Höslinger zeichnete nach den liturgischen Feierlichkeiten die niederösterreichische Landeshauptfrau mit dem Leopoldskreuz in Gold aus. Die Klosterneuburger Chorherren wollten damit ein Dankeschön sagen für die gute Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und der Landeshauptfrau im Besonderen.
Leopoldi-Fest 2024 in Stift Klosterneuburg
Quelle: Kathpress