Papst isst am Sonntag mit 1.300 armen Menschen zu Mittag
Papst Franziskus isst am Sonntag mit 1.300 Bedürftigen in der vatikanischen Audienzhalle zu Mittag. Zum Abschied erhält jeder Gast einen Rucksack mit Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten, wie der Vatikan mitteilte. Anlass ist der katholische Welttag der Armen, zu dem der Papst um 10 Uhr auch einen Gottesdienst im Petersdom feiert.
Bereits vor der Messe segnet Franziskus symbolisch 13 Schlüssel, stellvertretend für die 13 Länder, in denen die Obdachlosen-Allianz FHA Häuser für benachteiligte Menschen baut. Initiator ist die Vinzentinische Familie, ein weltweiter Zusammenschluss von rund vier Millionen Christen, die sich für sozial Benachteiligte einsetzen.
Armut hat viele Formen
Papst Franziskus hatte den Welttag der Armen 2017 eingeführt, um den Blick auf die zahlreichen Formen von Armut heute zu lenken. Er findet immer am vorletzten Sonntag vor Beginn des Advents statt, diesmal am 17. November. Der Welttag sei eine Gelegenheit, sich der Präsenz der Armen in Städten und Gemeinden bewusst zu werden und ihre Bedürfnisse zu verstehen, heißt es in der diesjährigen Botschaft des Papstes, die der Vatikan bereits im Juni veröffentlichte.
Darin verweist Franziskus auch auf die "neuen Armen", die durch die Kriege entstehen, durch "schlechte, mit Waffen gemachte Politik", die viele unschuldige Opfer fordere. Zugleich gebe es viele Freiwillige, die einen großen Teil ihrer Zeit darauf verwenden, den Ärmsten zuzuhören und sie zu unterstützen, so der Papst.
Papst empfing Obdachlose aus Wien
Erst am Freitag hatte Papst Franziskus eine Gruppe von Obdachlosen, Armutsbetroffenen und freiwilligen Helferinnen und Helfern aus Wien im Vatikan empfangen. Unter der Leitung von Jeanette Lehrer organisiert die Gruppe mit Unterstützung von Kardinal Christoph Schönborn im Hof des Erzbischöflichen Palais in Wien regelmäßig eine warme Mahlzeit und ein Kuchenbuffet für armutsbetroffene Menschen. Auch Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel werden ausgegeben.
Menschliche Nähe werde nicht nur in materieller Hilfe, sondern auch in kleinen Alltagsgesten erfahrbar, unterstrich der Papst bei der Begegnung, und niemand sei dabei nur Empfänger oder nur Geber. "Jeder gibt, was er kann, und empfängt, was er braucht. Wir alle sind Geber und Empfänger, wir brauchen einander und sind aufgerufen, uns gegenseitig zu bereichern", so das Kirchenoberhaupt.
(Botschaft des Papstes zum Welttag der Armen, Wortlaut in deutscher Sprache: https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/poveri/documents/20240613-messaggio-viii-giornatamondiale-poveri-2024.html)
Quelle: kathpress