Salzburgs neuer Generalvikar auch als Notfallseelsorger im Einsatz
Notfallseelsorge ist "eine logische Konsequenz, wenn man Seelsorge ernst nimmt": Denn auch Jesus sei "an der Not der Menschen nicht vorbeigegangen". So begründet der neue Salzburger Generalvikar Harald Mattel seine Tätigkeit im Kriseninterventionsteam (KIT) des Roten Kreuzes. Menschen in Not-, Krisen- und Trauerfällen professionell zu begleiten, gehöre zur Seelsorge dazu, schilderte Mattel auf dem Online-Portal der Erzdiözese Salzburg. Notfallseelsorge ermögliche, Menschen in Extremsituationen beizustehen, so der Generalvikar. Dabei gelte es, je nach Altersgruppe "die richtige Sprache und Erklärung zu finden", wenn es um Fragen nach Tod und Trauer geht.
Besonders in Todesfällen oder lebensbedrohlichen Situationen sei es wichtig, Trost und Unterstützung zu leisten. "Reden und Dasein hilft den allermeisten", so Mattel. Wesentlich sei es, den Menschen Raum zu geben und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.
"Viele Menschen werden in ihren Gemeinden gut begleitet, sodass ein Kriseninterventionsteam oder ein Notfallseelsorger oft gar nicht gebraucht wird", merkte Mattel an. Anders sei es jedoch in akuten Krisensituationen, in denen Seelsorger im Bereitschaftsdienst angefordert werden: "Meistens wissen wir den Ort, einen Namen und grob die Situation", erklärte Mattel. Dabei halte er sich an Blaulichtmeldungen.
Positiv äußerte sich Mattel zur Vielfalt und Wertschätzung im Kriseninterventionsteam, in dem sich etwa 100 ehrenamtliche und zwei hauptamtliche Kräfte engagieren. Die Arbeit erfolgt in Bereitschaftsteams, die über ein gemeinsames Alarmierungssystem aktiviert werden und die betroffenen Personen und Angehörigen in akuten Krisensituationen begleiten.
Die Notfallseelsorge in Salzburg ist seit 2007 Teil des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes und geht auf Erfahrungen anderer Bundesländer zurück. Auslöser für die Schaffung solcher Teams in Österreich waren unter anderem das Grubenunglück von Lassing 1998 und die Brandkatastrophe in Kaprun 2000, die deutlich machten, wie wichtig eine koordinierte psychosoziale Notfallbetreuung ist.
Quelle: kathpress