Katholische Jungschar vor COP 29: "Keine Zeit mehr für heiße Luft"
"Keine Zeit mehr für heiße Luft": Unter diesem Titel hat die Katholische Jungschar am Samstag im Vorfeld der am Montag beginnenden UN-Klimakonferenz COP 29 in Baku auf die Wahrung "ökologischer Kinderrechte" gepocht. An die österreichische Delegation appellierte die kirchliche Organisation, in der aserbaidschanischen Hauptstadt der UN-Kinderrechtskonvention Rechnung zu tragen, wonach jedes Kind das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt hat. Ein gutes Leben für zukünftige Generationen und das Wohl von Kindern müssten in Baku im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Denn die Kinderrechte würden durch immer häufiger auftretende Umweltkatastrophen leider weltweit bedroht und führten zu Schulschließungen, zum Verlust von Wohnraum, zu Armut und Hunger.
"Jedes Zögern verschlimmert die Situation, und es sind die Kinder, die in einer Welt aufwachsen müssen, in der die Schäden irreparabel sind", warnte die Jungschar, die mit ihrer Dreikönigsaktion auch in der Entwicklungszusammenarbeit stark engagiert ist. Jungschar-Vorsitzende Martina Erlacher wies darauf hin, dass durch die extremen Wetterbedingungen durch den Klimawandel auch psychischer Stress bei Kindern und Angst vor der Zukunft zunehme. Dazu komme das Gefühl, nicht von politischen Entscheidungstragenden gehört zu werden.
Die Jungschar bedanke sich bei jenen Kindern, "die sich für das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt einsetzen, auch bei denen, die nach Baku fahren, um vor Ort mit Entscheidungstragenden zu reden", sagte Erlacher: "Es braucht sehr viel Mut und Engagement und ihr solltet unbedingt am Entscheidungstisch sitzen!"
Mehr "Klima-Gerechtigkeit" notwendig
Damit Kinder vor Umweltschäden geschützt werden und ein gesundes Aufwachsen auch in Zukunft gesichert ist, forderte die Katholische Jungschar die Durchsetzung konkreter ökologischer Kinderrechte. Das bedeute zuallererst "Klima-Gerechtigkeit": Länder und Gemeinschaften, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, litten am stärksten unter ihren Folgen; daher sei verbindliche und wirkungsvolle finanzielle Unterstützung für sie notwendig, um Maßnahmen für Klimaschutz, Anpassung und Schäden setzen zu können.
Die Partizipation von Kindern an der COP sei zu stärken, so die Jungschar weiter. Angesichts von Weichenstellungen, die "für ihre Zukunft überlebenswichtig" seien, sollten sie nicht nur informiert werden, sondern auch inhaltlich mitbestimmen können.
Österreich als vergleichsweise reiches Industrieland solle vor allem den Beitrag leisten, weg von fossiler Energie zu kommen. Dies erfordere verbindliche Fristen und Ausstiegspläne. Die jungschar trat außerdem für eine deutlichere Trendwende hin zu nachhaltiger Mobilität und entsprechendem Infrastrukturausbau im ländlichen Raum ein.
Die UN-Klimakonferenz in Baku 2024 (COP 29 / 29th Conference of the Parties) findet vom 11. bis 24. November 2024 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt. Einer der Teilnehmenden ist Martin Krenn, Mitarbeiter der Koordinierungsstelle (KOO) der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission und zugleich Sprecher der Allianz für Klimagerechtigkeit.
Quelle: kathpress