Familienorgaisationen fordern Unterhaltssicherung für Kinder
Eine gesetzliche Unterhaltssicherung für jedes Kind - unabhängig davon, ob der unterhaltspflichtige Elternteil leistungsfähig ist oder nicht - fordern die Österreichische Plattform für Alleinerziehende und der Katholischen Familienverband. Die nächste Regierung müsse diesen "Meilenstein gegen Kinderarmut" umsetzen, so die beiden Familienorganisationen unisono in einer Aussendung am Donnerstag. "Wenn die neue Bundesregierung den Kampf gegen Kinderarmut ernst nimmt, muss sie diese Lücke endlich schließen", mahnte Doris Pettighofer, Geschäftsführerin der Plattform für Alleinerziehende.
Zwar sei in den vergangenen Jahren viel für Familien erreicht worden, etwa die regelmäßige Valorisierung der Familienleistungen, es brauche jedoch weitere Maßnahmen: "Machen wir weiter für ein familienfreundliches Österreich und sorgen wir dafür, dass diese jahrelange Forderung endlich erfüllt wird", sagte die Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes, Judith Tscheppe.
Die bisherige Rechtslage sieht vor, dass der vom minderjährigen Kind getrennt lebende Elternteil einen Unterhaltsbeitrag leisten muss. Leistet er das nicht, kann der andere Elternteil beim Bezirksgericht einen Antrag auf Unterhaltsvorschuss stellen. Unterhaltsvorschuss wird jedoch nur dann gewährt, wenn eine Aussicht besteht, dass sich der Staat den Betrag vom säumigen Elternteil zurückholen kann. "Besteht diese Aussicht nicht, gibt es keinen Unterhaltsvorschuss", erklärten die beiden Organisationen.
Langjähriger Missstand
"Das ist ein Missstand, auf den wir seit mittlerweile 20 Jahren aufmerksam machen. Diese Lücke gehört geschlossen", kritisierte Pettighofer. Eine Forderung, die auch der Katholische Familienverband teilt: "Kinder getrennt lebender Eltern sollen auf jeden Fall Unterhaltsvorschuss in angemessener Höhe erhalten - unabhängig davon, ob der unterhaltspflichtige Elternteil, meist der Vater, leistungsfähig ist oder nicht", mahnte Tscheppe.
Eine Unterhaltssicherung könne nicht nur Kinderarmut verringern, sondern hätte auch positive Auswirkungen auf das hohe Armutsrisiko von alleinerziehenden Familien, so Pettighofer. Ähnlich äußerte sich der Katholische Familienverband: "Der Anspruch auf Unterhaltsvorschuss und der Exekutionstitel müssen voneinander entkoppelt werden", erklärte Tscheppe.
Quelle: kathpress