Wien: Kardinal Schönborn weiht am Samstag sechs neue Ständige Diakone
Am Samstag, 9. November, weiht Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom sechs verheiratete Männer zu Ständigen Diakonen. Der Weihegottesdienst beginnt um 15 Uhr und wird auch auf dem YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien live übertragen. Die Männer bringen "ihre persönlichen und beruflichen Erfahrungen in diesen wichtigen kirchlichen Dienst ein", heißt es in einer Ankündigung der Erzdiözese Wien. In Österreich sind derzeit laut Kirchenstatistik rund 750 Ständige Diakone - vielfach unterstützt und begleitet von ihren Frauen - tätig. Weltweit hat der Dienst der Diakone zunehmend an Bedeutung gewonnen, so hat laut dem aktuellen "Statistischen Jahrbuch" der katholischen Kirche die Zahl der Ständigen Diakone weltweit inzwischen die Marke von 50.000 überschritten.
Zu den Weihekandidaten zählen am Samstag in Wien unter anderem der Psychiater Brian Hagerty, der sich besonders für die Begleitung von einsamen Menschen und überforderten Alleinerziehenden engagieren möchte, und Helmut Hüttl, der sich als Bundesbediensteter dem Einsatz gegen Kinderarmut widmen will. Auch Friedrich Meisner, Michael Niemeck, Roman Temper und Franz Tragner sehen ihre Aufgabe im diakonalen Dienst, sozial Schwächere zu unterstützen und Brücken zu bauen.
Ständiger Diakonat
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist das Diakonenamt nicht mehr vorwiegend eine Station auf dem Weg zum Priesteramt, sondern steht auch (verheirateten) Männern offen, die "ständig" Diakone bleiben wollen - daher die Bezeichnung "Ständige Diakone". Die Aufgaben sind die gleichen: Diakone assistieren dem Priester in der Messe, verkünden das Evangelium und dürfen predigen. Sie können die Taufe spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesfeiern feiern und Segnungen spenden. In der Liturgie sind Diakone an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen.
Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienen und Helfen - dem diakonalen Amt - verbunden. In diesem Dienst liegt auch der Ursprung des Diakonats: In der Apostelgeschichte der Bibel ist nachzulesen, dass sieben Diakone, unter ihnen Stephanus, ausgewählt wurden, um für die benachteiligten Witwen der Gemeinde zu sorgen.
Bei verheirateten Bewerbern zum Diakonat ist die Zustimmung der Ehefrau Voraussetzung für die Weihe. Häufig sind die Ehefrauen wie ihre Männer kirchlich sehr engagiert.
Grundvoraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung zum Diakonat sind eine bereits bewährte diakonale Lebenspraxis in Beruf und Familie sowie die mehrjährige Verwurzelung in einer Pfarrgemeinde bzw. kirchlichen Gemeinschaft. Als theologische Grundqualifikation ist zumindest der "Theologische Fernkurs" erforderlich. Der berufsbegleitende diözesane Ausbildungsweg dauert mindestens dreieinhalb Jahre.
(Website ArGe der Ständigen Diakone Österreichs: https://diakon.at; YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien: www.youtube.com/c/ErzdiözeseWien)
Quelle: kathpress