Aktion Leben an künftige Regierung: Kinder- und Frauenrechte schützen
Die Stärkung werdender Eltern und der Ausbau der Schwangerenberatung müsse zu einem vorrangigen Ziel der Politik werden, betont der Verein Aktion Leben anlässlich der Koalitionssondierungen zwischen ÖVP und SPÖ. Es brauche eine bessere Information über bestehende Beratungsangebote sowie entschiedenere Unterstützung von Eltern- und Kinderrechten in der Fortpflanzungsmedizin, erklärte Aktion-Leben-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Dienstag. "Dass es auf Schwangerenberatung spezialisierte Stellen gibt, die Teil der öffentlichen Familienberatung sind, wissen immer noch zu wenige Frauen", so Kronthaler. Sie plädiert dafür, das Projekt der Elternberatung weiterzuführen und auszubauen.
"Aktion Leben" appelliert an die künftige Regierung, die Schwangerenberatung durch Informationskampagnen stärker bekannt zu machen und deren Betrieb nachhaltig zu sichern. "Wir schätzen das bestehende System der Familienberatungsstellen und wünschen uns, dass alle werdenden Eltern erreicht werden", so die Generalsekretärin.
Positiv bewertet Kronthaler den Eltern-Kind-Pass, der sich als "bewährtes Instrument der Gesundheitsprävention" etabliert habe. Langfristig müsse das Pilotprojekt zur Elternberatung aber in den Eltern-Kind-Pass integriert werden, um eine flächendeckende Unterstützung sicherzustellen.
Mit Blick auf den Schwangerschaftsabbruch warnte Kronthaler die politischen Parteien davor, das Thema für Polarisierung zu nutzen: Wir wollen weder amerikanische noch polnische Verhältnisse in Österreich und wir haben sie auch nicht." Der österreichische Weg des Kompromisses solle fortgesetzt werden - jedoch mit mehr Fokus auf Prävention ungewollter Schwangerschaften und mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten für schwangere Frauen und junge Familien. Kronthaler sprach sich zudem für eine anonyme Datenerhebung aus, "um sachgerecht über Verbesserungen in dem Bereich zu sprechen".
Auch im Bereich der Fortpflanzungsmedizin sei eine stärkere Berücksichtigung von Frauen- und Kinderrechten nötig, so der Verein. Da reproduktionsmedizinische Maßnahmen spezifische gesundheitliche Risiken für Frauen und Kinder mit sich bringen, seien eine umfassende Begleitung und Transparenz über mögliche Komplikationen erforderlich. "Es gibt kein Recht auf ein Kind, aber Kinderrechte und Frauenrechte, die beachtet werden müssen. Leihmutterschaft etwa verletzt diese zutiefst und muss dringend national und international verboten werden", erklärte Kronthaler abschließend.
Quelle: kathpress