Diakonie: Österreich braucht soziale Sicherheit und Zusammenhalt
Österreich braucht eine Koalition für soziale Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit dieser Forderung hat sich Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Montag an die Parteien gewandt, die am Dienstag wieder Sondierungsgespräche aufnehmen. "Was Österreich und die Menschen in diesem Land jetzt brauchen, ist soziale Sicherheit. Wer sich sicher fühlt, hat Vertrauen in die Demokratie und in staatliche Institutionen", so Moser in einer Aussendung. Sie erwarte sich zudem von allen Parteien, die Österreich in den nächsten Jahren regieren wollen, ein klares und unmissverständliches Bekenntnis zu den Menschenrechten - und zwar zu den Menschenrechten aller, die in diesem Land leben
Als entscheidende Zukunftsfragen nannte die Direktorin des evangelischen Hilfswerks Bildung, Wohnen, Gesundheit, Langzeitpflege, die Bekämpfung von Kinderarmut, den Klimaschutz oder die Integration von Geflüchteten und Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt. Sie erwarte sich, dass diese Fragen von den Parteien, die Österreich in den nächsten Jahren regieren wollen, mutig und offensiv angegangen werden. Das bedeute vor allem auch, in diese Bereiche zu investieren. "Maßnahmen für soziale Sicherheit sind Investitionen in die Zukunft", so Moser. "Sparen beim Sozialen ist kontraproduktiv, weil es weitere Gräben aufreißt", warnte die Diakonie-Direktorin. Investitionen ins Soziale seien auch wesentlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Jede Politik beruhe auf einer Wertebasis, so Moser: "Ich wünsche mir eine Regierung mit Haltung, eine Regierung, die die Menschenwürde ins Zentrum stellt." Alle Menschen seien gleichermaßen mit Würde ausgestattet: "Arme und Reiche, Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen jedweden Alters und Geschlechts, jedweder Nationalität, Hautfarbe, Religion und sexueller Orientierung. Diese fundamentale Gleichheit muss in einem Regierungsprogramm zum Ausdruck kommen." Der Schutz und die Achtung der Menschenwürde aller Menschen sei eine der vornehmsten Aufgaben von Staat und Politik. Das dürfe keine leere Phrase sein, meinte Moser und forderte eine "Koalition für die Menschenrechte".
Quelle: Kathpress