Caritas Steiermark und "VinziWerke" schnüren Kältepaket
Caritas Steiermark, "VinziWerke", Stadt Graz und Land Steiermark haben ihr gemeinsames Kältepaket mit dem Ziel vorgestellt, dass niemand im Winter im Freien übernachten muss und niemand in der Kälte alleingelassen wird. Das betonte Caritas-Vizedirektor Erich Hohl in einer Aussendung über die Präsentation am Dienstag. Er sprach von den Maßnahmen als einem "Vitaminpaket" gegen Einsamkeit und Frieren im öffentlichen Raum. Mit Angeboten wie der Winternotschlafstelle, dem Kältetelefon und dem Kältebus werde dafür gesorgt, "dass Menschen die Hilfe bekommen, die sie in der kalten Jahreszeit dringend benötigen".
Nicola Baloch, Geschäftsführerin der "VinziWerke Österreich" beklagte die ständig steigende Not vieler Menschen. Der "Dauer-Krisenzustand in unserer Gesellschaft" führe immer häufiger dazu, dass Menschen zu wenig Geld hätten, um ihren täglichen Bedarf decken zu können. Die VinziWerke wirken dem in verschiedenen Einrichtungen in Graz mit bis zu 240 Schlafplätzen und warmen Mahlzeiten entgegen und leisten weitere sozialarbeiterische Angebote.
Alle, die Hilfe brauchen, sollen sie bekommen, betonte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr bei der Präsentation des Kältepakets. Dieses könne dank erhöhter Förderung der Stadt Graz auf insgesamt rund fünf Millionen Euro bereits am 4. November umgesetzt werden und bis Ende März zugänglich bleiben.
Kältetelefon ab 4. November erreichbar
Personen, die in den Abendstunden von 18 bis 24 Uhr jemanden in Graz im Freien liegend wahrnehmen, können ab kommendem Montag unter 0676 88015 8111 das Caritas-Kältetelefon erreichen. Ein Team aus Freiwilligen fährt dann zu dem gemeldeten Ort, nimmt Kontakt mit dem obdachlosen Menschen auf und bietet einen Platz in der Winternotschlafstelle oder andere Versorgung wie Tee und winterfeste Schlafsäcke an.
In der letzten Wintersaison verzeichnete die steirische Caritas knapp 500 Meldungen über das Kältetelefon und rund 800 Kontakte bei täglichen Ausfahrten mit dem Kältebus. Es wurden 700 Verpflegungs- und 130 Materialpakete - insbesondere wetterfeste Schlafsäcke - ausgegeben. In vielen Fällen vermittelten die Freiwilligen zudem einen Platz in einer Notunterkunft.
Quelle: kathpress