Österreichs Benediktiner setzen auf "grüne Energie"
Österreichs Benediktiner setzen immer stärker auf "grüne Energie" und Nachhaltigkeit, viele ihrer Stifte und Klöster haben Ökostromversorgung durch Photovoltaik-Anlagen. Das teilte die Österreichische Benediktinerkongregation in einer Aussendung am Dienstag mit. Beim jüngsten Generalkapitel im Stift Göttweig sei Bilanz über verschiedenste Nachhaltigkeitsprojekte gezogen worden, die drei Jahre zuvor inspiriert durch die Papstenzyklika "Laudato si" auf den Weg gebracht wurden. Die Intensivierung eines "nachhaltigen und schöpfungsbewussten Umgangs" war in vielen Bereichen erfolgreich, wie aus der Evaluierung hervorging.
Vor allem im Bereich der Energie hätten einige Gemeinschaften gelungene Umsetzungsschritte gesetzt: Das Stift Michaelbeuern wird zu 80 Prozent mit Ökostrom versorgt und strebt 100 Prozent an. Die Stifte Lambach, Admont, St. Lambrecht, Seitenstetten, Altenburg, St. Peter und das Kloster St. Josef in Maria Roggendorf errichteten in ihren Klöstern bzw. Betrieben Photovoltaik-Anlagen. Im Stift Melk wird durch LED und Isolierungen viel Energie eingespart, das Schottenstift in Wien setzt u.a. auf Erdwärme und Isolierung. Im Stift St. Paul werden innerbetriebliche Abnehmer mit Biomassekesseln beheizt, das Europakloster Gut Aich will mit einer Hackschnitzelheizung zukunftsfit werden.
Auch E-Autos, Klimatickets, Carsharing, Änderungen der Ernährungspläne und weitere Maßnahmen sollen laut der Aussendung der Benediktiner helfen, die Ordensniederlassungen gut in die Zukunft zu führen. Alle Klöster in Österreich unterzogen sich mit der Weichenstellung vor drei Jahren einer Nachhaltigkeitsüberprüfung in den Bereichen Energie, Essen, Einkauf, Mobilität und Bewusstseinsbildung; nun tauschten sie sich über die Maßnahmen aus und stellten ein Hauptprojekt vor. So wird im Stift Melk beispielsweise der Lern- und Lebensraum Spielhof nach ökosozialen Kriterien neu gestaltet.
Und die Kongregation blickt auch über Österreichs Grenzen hinaus: 2021 wurde Hilfe für das Benediktinerkloster Tororo in Uganda beschlossen. Dort wird eine Fläche von 40 Hektar aufgeforstet, außerdem wird eine Photovoltaik-Anlage zur Stromversorgung des dortigen Klosters, der Schule und des Krankenhauses installiert.
Benediktregel als gemeinsame Klammer
Die Österreichische Benediktinerkongregation ist kirchenrechtlich eine Verbindung von Klöstern in Österreich. Das Kolleg St. Benedikt, ein Studienhaus für Benediktiner und andere Ordensleute in Salzburg, wird von der Kongregation gemeinsam geführt. Dabei hat aber jedes Kloster eigene Schwerpunkte wie etwa Schule, Pfarrseelsorge, Tourismus, Gästebeherbergung oder andere Tätigkeiten. Gemeinsam haben die Klöster die geistliche Regel des Heiligen Benedikt und deren Auslegung in den Satzungen der Österreichischen Benediktinerkongregation. (Info: www.benediktiner.at)
Quelle: kathpress