Weltsynode für weitere Schritte zum Frauendiakonat
Der Vatikan soll sich weiter mit dem Diakonat der Frau befassen. Das fordern die Teilnehmer der katholischen Weltsynode in ihrem am Samstagabend vorgelegten Abschlussdokument. In dem vom Papst bereits freigegebenen Papier schreiben sie: "Auch die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Dienst bleibt offen." In dieser Hinsicht seien weitere Überlegungen erforderlich. In dem Absatz zu dieser Thematik kritisierten die Synodalen eine nicht ausreichende Anerkennung von Frauen in verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens. Der Passus, der am Abend neben 154 weiteren Punkten des Abschlussdokuments zur Abstimmung stand, erhielt mit 97 Gegenstimmen eine vergleichsweise knappe Mehrheit.
In dem Text appelliert die Versammlung, die etwa zu einem Achtel aus Frauen besteht, "alle Möglichkeiten, die das geltende Recht in Bezug auf die Rolle der Frau bereits vorsieht, voll auszuschöpfen, insbesondere dort, wo sie noch unerforscht sind". Es gebe keinen Grund, warum Frauen keine Führungsrollen in der Kirche übernehmen sollten. Frauen stellten die Mehrheit der Kirchenbesucher, seien in Kirchengemeinden aktiv, leiteten Schulen, Krankenhäuser und Heime. Zudem trügen sie zur theologischen Forschung bei und seien in verantwortlichen Positionen in kirchlichen Einrichtungen, Bistümern und im Vatikan vertreten.
Ein Umdenken forderten die Synodalen zudem bei der Glaubensvermittlung: Der Beitrag von weiblichen Heiligen sowie von Theologinnen und Mystikerinnen solle hier sichtbarer werden. Das gelte von Predigten bis hin zu offiziellen kirchlichen Dokumenten.
Streckenweise hatte die Frauenfrage die vierwöchigen Beratungen über Mitwirkungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche dominiert. Der Papst selbst bezeichnete sie als "noch nicht reif", erteilte dem Frauendiakonat aber keine definitive Absage. Weitere Studien zu dem Thema sind in Arbeit.
Quelle: kathpress