St. Pölten: Kirche und Politik feiern 60 Jahre "Haus Elisabeth"
Menschlichkeit und professionelle Pflege werden im Haus St. Elisabeth der Caritas großgeschrieben. - Das war der Tenor bei einem Festakt anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums des Pflegewohnheims in St. Pölten, über den das Diözesanblatt "Kirche bunt" in seiner aktuellen Ausgabe berichtete. Hausleiterin Michaela Schipper-Schauer begrüßte als Ehrengäste u. a. den St. Pöltner Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger, die NÖ-Landesrätinnen Ulrike Königsberger-Ludwig und Christiane Teschl-Hofmeister sowie den St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler. Weihbischof Anton Leichtfried zelebrierte in der hauseigenen Kapelle eine Festmesse.
1964 als Wohnhaus für Pensionisten in St. Pölten erbaut, entwickelten sich die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Hauses St. Elisabeth immer mehr in Richtung Pflege, hieß es in einem Rückblick. Ende der 1990er-Jahre entschied sich die Leitung für die Arbeit nach dem Pflegemodell von Prof. Erwin Böhm und somit für eine aktivierende, auf individuelle Bedürfnisse und auf die Lebensgeschichte eingehende Form der Betreuung. Pflegedienstleiterin Brigitte Drechsler erklärte dazu, die Würde des Menschen zu erhalten, sei deklariertes Ziel des Hauses, Selbstbestimmung habe "eine ganz hohe Priorität, auch bei weit fortgeschrittener Demenz". Das Pflegepersonal sei darum bemüht, Impulse aus der Biografie zu sehen, Lebensgewohnheiten ernst zu nehmen. "Wir sehen immer wieder, dass sich der körperliche und geistige Zustand der Menschen dadurch stabilisiert", so Drechsler.
Im Haus St. Elisabeth werden aktuell 137 Bewohnerinnen und Bewohner von 90 Pflegekräften betreut und gepflegt. Neben den Angeboten der Lang- und Kurzzeitpflege gibt es auch ein Übergangspflegezentrum mit 12 Betten für Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht selbstständig zu Hause ihr Leben bewältigen können. Nach einem großen Umbau und der Erweiterung des Hauses sind seit Oktober 2014 im ersten Stock außerdem ein Caritas-Lerncafé und eine Anlaufstelle für Familienberatung und& Psychotherapie untergebracht. Zwei Startwohnungen für Frauen des Mutter-Kind-Hauses und zwei betreute Wohnungen für den psychosozialen Dienst befinden sich im zweiten Stock.
Caritas-Direktor Ziselsberger unterstrich vor allem die liebevolle Betreuung und Menschlichkeit im Pflegewohnheim. Er attestierte dem Haus "ein besonderes Flair, eine besondere Note, eine eigene Spiritualität", die gepaart mit der hohen Pflegekompetenz dazu führe, dass sich die Bewohner "wie zu Hause fühlen".
Politik äußert Wertschätzung
Ihre Wertschätzung für das Haus St. Elisabeth drückten auch die mitfeiernden Vertreter der Politik aus: Sozial-Landesrätin Teschl-Hofmeister lobte das "Herzblut", mit dem die Fachkräfte die Pflegebedürftigen umsorgen: "Die individuelle Betreuung und abwechslungsreiche, gemeinschaftliche Programme machen das Haus St. Elisabeth zu einem Ort des Wohlfühlens." Dass der Altersdurchschnitt der Bevölkerung und damit der Pflegebedarf in den nächsten Jahren stark steigen wird, erwähnte Gesundheits-Landesrätin Königsberger-Ludwig. Trotz dieser Entwicklung müsse es der von der Caritas umgesetzte Anspruch bleiben, "Menschen zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, mit optimaler und leistbarer Pflege zu versorgen".
Die Entwicklung auf dem Gebiet der Alterspflege habet sich in St. Pölten in den vergangenen Jahren sehr positiv gestaltet, freute sich Bürgermeister Stadler. "Eine der Säulen ist dabei sicherlich das Haus Elisabeth."
Quelle: kathpress