Ordensspitäler fordern Reform der Krankenhausfinanzierung
Die 23 Ordensspitäler Österreichs, die jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten versorgen, haben am Donnerstag fünf zentrale Forderungen an die Politik gestellt. Notwendig sei etwa eine Reform der Krankenhausfinanzierung, eine langfristige Planungssicherheit sowie Maßnahmen zur Bekämpfung des Pflegenotstands, hieß es in einer Aussendung. Die Ordensspitäler strichen auch die Notwendigkeit einer rechtlich abgesicherten, einheitlichen und kostendeckenden Finanzierung heraus. Die aktuelle Finanzierung über den Landesgesundheitsfonds (LKF) sei nicht ausreichend. Zudem müsse das LKF -System an medizinische Fortschritte und demografische Entwicklungen angepasst werden.
Als kurzfristige Maßnahme zur Bekämpfung des Pflegekräftemangels werden steuerliche Anreize für Vollzeitbeschäftigte vorgeschlagen. Außerdem sei eine klar definierte Zuwanderungsstrategie notwendig, um Fachkräfte nach Österreich zu holen. Ein nationaler Schulterschluss zur Imageverbesserung der Pflegeberufe sei ebenso wichtig.
Aktuell sei aufgrund der Beschlussfassung der Landesbudgets eine langfristige Krankenanstaltenplanung nur schwer und jedenfalls nicht abgesichert möglich, mahnten die Ordensspitäler. Ein Zustand, der in der Wirtschaft unvorstellbar wäre, so die Kritik. Wünschenswert wäre daher ein einheitliches Finanzierungssystem für den stationären und niedergelassenen Bereich mit einem kostendeckenden Punktewert auch als Anreiz zur Kosten- und Leistungsoptimierung. Im Rahmen einer gesetzlich vereinheitlichten Spitalsfinanzierung könnte auch die derzeit diskutierte Versorgung österreichischer Gastpatiententen geregelt werden.
"Die Ordensspitäler leisten als tragende Säule des Gesundheitswesens einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung," erklärte Peter Bohynik, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler. Mit den Forderungen wolle man sich für eine zukunftsorientierte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung einsetzen, so Bohynik.
Die 23 Ordensspitäler Österreichs verfügen über 7.800 Betten und 22.500 Mitarbeitende. Über 200.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich in den Ordenskrankenhäusern operiert. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus.
Quelle: kathpress