Kärnten: Kirche und Politik fordern von Regierung Kindergrundsicherung
Eine gemeinsame Forderung zur Einführung einer Kindergrundsicherung haben Vertreter aus Kirche und Politik in Kärnten an die künftige Bundesregierung gerichtet. Vertreter der Katholischen Aktion (KA), der Caritas der Diözese Gurk-Klagenfurt und des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker:innen (BSA) bekräftigten bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Klagenfurt, eine Kindergrundsicherung wäre eine wesentliche soziale Maßnahme, um allen Kindern möglichst die gleichen Chancen zu ermöglichen, zumindest aber für alle Kinder das Notwendigste bereitzustellen. Die Tatsache, dass in Österreich 376.000 Kinder arm oder armutsgefährdet sind - also jedes fünfte Kind -, sei erschreckend. Es brauche dringend Maßnahmen, um dieser Situation entgegenzuwirken.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ) bekräftigte, sich weiterhin für die Kindergrundsicherung einzusetzen und das Geld bei einer Co-Finanzierung durch den Bund seitens des Landes Kärnten trotz Sparzwangs bereitstellen zu wollen.
KA-Vorsitzende Rolanda Honsig-Erlenburg sagte, eine Gesellschaft "kann nur dann funktionieren, wenn soziale Gerechtigkeit und faire Chancen das Gemeinwohl sichern". Armut sei kein Schicksal, sondern ein Problem, angesichts dessen Politik, Fachleute, zivilgesellschaftliche Organisationen und Sozialvereinigungen jenseits parteipolitischer Interessen gemeinsam aktiv werden müssten. "Die Kindergrundsicherung wäre ein wichtiger Beitrag, Kinder und Familien zu stärken", so Honsig-Erlenburg.
Die KA und der BSA hoben generell ihre Bereitschaft hervor, in einer sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft gemeinsam soziale Brennpunktfragen in den Blick zu nehmen. "Nach mehreren Gesprächen des BSA mit der Katholischen Aktion haben wir rasch festgestellt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit zum Thema soziale Gerechtigkeit trotz unterschiedlicher Zugänge möglich und bereichernd ist", erklärten Vertreter beider Seiten. Man wolle damit auch "den einfach klingenden, aber nicht funktionierenden Lösungsangeboten extremer Ränder des Parteienspektrums und der Gesellschaft etwas entgegenhalten". Auch wolle man "das Verständnis schärfen, dass Antworten nicht immer einfach sind und nur gesamtgesellschaftlich erarbeitet werden können, um tragfähig zu sein".
Quelle: kathpress